SALEM: Strings Attached

SALEM zeigen auch mit Streichern Klasse – doch in gewohnter Umgebung überzeugen sie mehr.

Amibtioniertes Projekt oder überflüssiger Ramsch? SALEM war langweilig und deshalb haben sie einen ganzen Schwung alter Songs umarrangiert und mit Streichern verfeinert. Wie originell. Meinem respektlosem Spott zum Trotz klingt Strings Attached gar nicht mal schlecht. Also kein Totalausfall a lá S&M, aber auch nicht so durchdacht wie manche THERION-Alben.

So richtig abheben wollen sich die meisten Songs im neuen Gewand auch nicht vom Original, einige sind dennoch sehr gut umgesetzt, wie das tolle Coming End of Reason in dem der weibliche Gesang besonders gut zur Geltung kommt. Auch Winter´s Tear klingt mit seinem klaren Gesang erfrischend und schön melancholisch. Im Gegensatz dazu steht Dying Embers, das wie das Original klingt, nur mit Streichern im Hintergrund. Protzig werden SALEM auf Strings Attached zum Glück nicht, der Bombast ist eher subtiler Natur, höchstens auf Slave, das nur aus Streichern besteht und dem Klavierstück The 2nd Coming, also einer alternativen Version von Coming End of Reason wird es mal hochdramatisch. Und hier klingt es auch wirklich gut.

Das Schöne an diesem Album ist, dass SALEM den Songs noch immer Raum geben sich zu entfalten – wo Streicher hinzu genommen wurden weichen Gitarrenspuren, wo klarer Gesang auftaucht, schweigt Sänger Ze´ev. Die Arrangements sind größtenteils also sehr durchdacht, Hourglass und Ha´ayara Bo´eret sowie das brandneue Stück Anno Domini bieten anspruchsvolle und intelligente Unterhaltung. Nicht wirklich passen will es wenn brutale Teile mit Violine und Viola kombiniert werden, The Fading beispielsweise wirkt dadurch eher konfus als komplex.

Ansonsten schwächt die Scheibe in der zweiten Hälfte ziemlich ab, nach einem hoffnungsvollem Start bleibt nur die Gewissheit, dass Strings Attached höchstens Fans und experimentierfreudigen Hörern zu empfehlen ist. Auch wenn man SALEM auf dieser Scheibe Klasse nicht abstreiten kann, in gewohnter Art und Weise gefallen sie mir doch am Besten.

Veröffentlichungstermin: Juli 2005

Spielzeit: 63:45 Min.

Line-Up:
Ze´ev Tannanboim – Vocals

Lior Mizrahi – Guitars

Nir Gutraiman – Guitars

Michael Goldstein – Bass

Nir Nakav – Drums, Percussion, Keyboards

Kristin E. Wallace – Female Vocals

Amir Neubach – Melodic Male Vocals

Eugene Berger – Guitar Solos

Produziert von Ze´ev Tannanboim und Nir Narkav
Label: Raven Music

Homepage: http://www.salemband.com

Email: salem@salemband.com

Tracklist:
Act 1:

1. A Moment of Silence

2. Anno Domini

3. Coming End of Reason

4. Dying Embers

5. Winter´s Tear

6. Ha´ayara Bo´eret

7. Eyes to Match a Soul

Intermission:

8. Slave

Act 2:

9. Old Wounds

10. Hourglass

11. The Fading

12. Recall

Encores:

13. Old Wounds (Guest Vocals Version)

14. The 2nd Coming (Alternate Version)

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