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RIBOZYME: Blacklist Mercy

Ein norwegisches Enzym muss Black Metal machen? Nicht im Falle von RIBOZYME…

Norwegen gleich Black Metal. An dieser einfachen Gleichung ändert sich so rasch nichts, egal ob einige Vertreter des Genres zeitweise nur die Gefängnismauern als Publikum ihr Eigen nennen können oder sich in Bands wie AUDREY HORNE auch mal ihrer alternativ angehauchten Seelenfraktion hingeben. Mit den 1998 gegründeten RIBOZYME macht sich nun eine Band auf, die eingangs genannte Gleichung ins Wanken zu bringen. Wieder einmal. Denn der erste Versuch des Alternative Trios scheiterte – anno 2003 musste man sich in Sachen Top 3-Videos im norwegischen Fernsehen von DIMMU BORGIRs Progenies of the great apocalypse geschlagen geben. Und so starten RIBOZYME einen neuen Angriff mit ihrem aktuellen Werk Blacklist Mercy.

Mit einer guten Produktion ausgestattet, erkunden RIBOZYME Alternative Metal-Gefilde, die allesamt eher düster eingefärbt sind. Mal klingen die Norweger wie eine, im Gesangsbereich männlicher ausgefallene Version der frühen SMASHING PUMPKINS, dann glaubt man Parallelen zu den STONE TEMPLE PILOTS nach einer dreimonatigen Regenkur in Trondheim zu erkennen. Auch die 90er-Ära der NINE INCH NAILS hat einige Spuren hinterlassen, wenngleich RIBOZYME weniger extrem agieren als Trent Reznor und seine Mannen. Dennoch – Blacklist Mercy trumpft mit starken Momenten auf. Sei es das ruhige und gleichzeitig beängstigende Acceleration Atheist oder das unheimliche Resist Your Bones – die Norweger wissen, was sie tun. Klar klingen die Skandinavier stellenweise sehr amerikanisch – aber eben amerikanisch im Sinne von Eisfischen in Montana und nicht Silikon-Sonne-sorgenlos in Kalifornien.

Fazit: Wer eine qualitativ überzeugende Mischung aus Melodie, einer Spur Dissonanz, Dunkelheit und Alternative Rock sucht, wird bei RIBOZYME fündig. Blacklist Mercy ist angenehm unweinerlich, düster und in Sachen Rock wohl die optimale Beschallung für die Zeiten, wo das Wetter wieder schlechter wird und man sich irgendwo drin verkriechen muss. Das Posen im Schnee überlässt man ja lieber den Black Metallern…

Veröffentlichungstermin: 29.10.2007

Spielzeit: 44:34 Min.

Line-Up:
Kjartan Ericsson: Gitarre, Vocals, Perkussion
Bård Bøge: Bass, Vocals, Synth, Samples
Cato Olaisen: Drums

Produziert von Rune Langhelle, Frode Langhelle
Label: Solid Approach / Plastichead / Indie Distribution

Homepage: http://www.ribozyme.no

Email: band [at] ribozyme.no

Tracklist:
1. Becoming What You`re After
2. Climbing Sidewalks
3. Resist Your Bones
4. Threshold
5. Blacklist Mercy
6. Acceleration Atheist
7. Finding The Damage
8. Dead Not Late
9. Dislocate
10. The Last Patrol
11. Solid Approach

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