PSEUDO: Introversion (Eigenproduktion)

Feunde von WELTENBRAND oder SANGUIS ET CINIS dürfen hier auf der Klaviatur des Lebens noch ein wenig tiefere Töne anschlagen um mit PSEUDO konform zu laufen.

Ein bisschen schmunzeln musste ich ja schon, als ich das Infosheet las… war
es nun eine Ansammlungen von Entschuldigungen oder nur eine Erklärung des
Albums? So legt der Protagonist höchsten Wert darauf, auf dem Debut seines
Ein-Mann-Projektes alles selber in die Hand zu nehmen und erklärt dem Rest
der Welt seine emotionalen Beweggründe für dieses Machwerk.
Selbstreflektion und Selbsterkenntnis heißen die Schlagworte der
Motivation. Durch die Selbstlosigkeit eines guten Freundes war es Toni
Meier 2001 das erste Mal möglich, sein gefühlsbetontes Projekt ins Leben zu
rufen.

Lieber Toni, vorweg war es eine gute Idee, dich von klassischen Bandgefügen
fernzuhalten, das schafft kreativen Freiraum. Ob der nun bei PSEUDO so
mächtig in Erscheinung tritt sei mal dahingestellt… So wird schon zum
Opener Invisible klar, dass das Thema weit an der klassischen, gitarrenorientierten Vorstellung vorbei geht. Synthieorientierter
Independent, welcher sich durchweg sehr klavierlastig präsentiert.
Definitiv nicht massentauglich stampft Introversion durch die Mentalgefilde
des Hörers und primär des Grafen Meier. Ich persönlich finde das diese
Innenansicht stark an Independent-Klassiker wie SOL INVICTUS erinnert und
ggf. ELIAHS MANTLE-Anleihen besitzt. Ihr seht, das hier ist schwer
undergroundiger Stuff. So hebt sich Introversion aber auch schnell selber
aus den Angeln indem das Album der klassischen
Underground-Independent-(…geht es noch unkommerzieller???) Mentalität
zuviel (oder gerade…) Gewicht verleiht. Trotz der treibenden Monotie (is ja
nunmal so bei dieser musikalischen Ausrichtung…) versprüht Graf Meier aber
dennoch genügend Charme um den Hörer zu einer Reise in sein bzw. des Hörers
inneres ICH zu entführen. Ob man das nun braucht, ob man das nun mit einem
nicht gerade lebensbejahenden Soundtrack tun sollte, liegt in der
individuellen Betrachtung des Entscheidungsträgers. Die schwierigste Hürde,
Pauken wir Pauken und Klaviere wie Klaviere klingen zu lassen, ist jedoch
definitv gelungen und macht diese Low Budget-Produktion zumindestens
soundtechnisch sehr attraktiv, denn zu oft kränkeln Indie-Produktuion an
farbenfrohen Depressionen und zerrissenen Soundgewändern. Also Feunde von
WELTENBRAND oder SANGUIS ET CINIS dürfen hier auf der Klaviatur des Lebens
noch ein wenig tiefere Töne anschlagen um mit PSEUDO konform zu laufen.
Braucht man das Album nun? Es strotzt nicht vor Highlights, ist aber dennoch
bei einer Flasche Rotwein und Kerzenschein zum senieren über den Sinn des
Lebens voll einsetzbar. Wer meinte das LAKAIEN, GOETHES ERBEN etc.
Independent sind, sollten sich mit Pseudo eines Besseren belehren lassen… gut depri! Man muss so ziemlich schwarz sehen um dieses Album mit auf den Einkaufszettel zu schreiben. Ich denke für Metal-Fans wird das definitiv
NICHTS sein und alle anderen lesen am besten die eventl. Kritik im Zillo… Sag´ mal Toni, bist du nun SOL INVICTUS-Fan, oder nicht????

TRACKLIST:

1.Invisible

2. Loneheart

3. Things I never had

4. Eine handvoll Staub

5. Memorties

6. instabil in(tro)vertiert

7. Invisble (Instrumental)

8. Das egozentrische Weltbild

LINE-UP:

Toni Meier-ALLES

SPIELZEIT:

73:01

PRODUZENT:

Toni Meier/Guido Zimmermann (Loneheart)

Homepage: http://www.pseudoe.de

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