PROTO KAW: The Wait Of Glory

PROTO KAW stehen für hochwertigen Prog-Rock, das haben sie auch mit "The Wait Of Glory" wieder bewiesen, welches den schon starken Vorgänger sogar in den Schatten stellt. Für Fans von 70er-Prog eine klare Empfehlung!

Vor etwa zwei Jahren veröffentlichten die Ur-KANSAS um Kerry Kivgren unter dem Namen PROTO KAW ihr Comeback-Album Before Became After. Damals verarbeitete man noch fünf Songs aus alten KANSAS-Zeiten zu hören. Auf dem nun erschienenen The Wait Of Glory setzt die Band offenbar gänzlich auf neues Material. Dass man auch weiterhin nicht in erster Linie auf kommerziellen Erfolg abzielt, zeigt sich schon bei einem Blick auf die Trackliste: Das Album beginnt gleich mit dem längsten Stück des Albums, dem mehr als neunminütigen Nevermore, welches, sehr entspannt und getragen, mit feinen mehrstimmigen Gesangs-Arrangements zu begeistern weiß.

Den Amerikanern ist mit The Wait Of Glory erneut ein exzellentes Progressive Rock-Album gelungen, welches ganz im Geiste des 70er-Prog steht, ohne sich dadurch aber in eine Ecke drängen und einschränken zu lassen. The Wait Of Glory klingt nicht altmodisch, sondern zeitlos. Erneut präsentieren PROTO KAW dem Hörer keine Musik, die sofort mitzureißen vermag, sondern sehr feinsinnige Musik für Genießer und Entdecker. Der typische Sound der Band, den die Musiker schon auf dem Vorgänger so gekonnt zelebrierten, findet sich auch auf diesem Album wieder. Die ureigene Mischung aus symphonischen, epischen Elementen mit rockigen, jazzigen und teilweise leicht folkigen Elementen sowie einer allgemein sehr relaxten Stimmung klingt in Kombination mit dem eigenwilligen Gesang von Lynn Meredith derart eigenständig, dass man zu keiner Sekunde Gefahr läuft, die Musik fälschlicherweise einer anderen Band zuordnen zu wollen. Im Vergleich zum Vorgänger konnte sich die Band, was das Songwriting betrifft, sogar noch einmal steigern. Gab es auf Before Became After noch die ein oder andere bloß durchschnittliche Passage, so ist The Wait Of Glory vom Anfang bis zu den letzten Tönen ein echter Genuss auf konstant sehr hohem Niveau, so dass es eigentlich keinen Sinn ergibt, einzelne Songs herauszupicken. Erwähnt werden sollte dennoch das kurze Osvaldo´s Groceries, welches sich musikalisch vom Rest des Albums abhebt und zeigt, dass sich PROTO KAW nicht immer allzu ernst nimmt. Das Stück erinnert ein bisschen an alte Monkey Island-Spielemusik und klingt ein bisschen so, als musiziere jeder wild vor sich hin. Von dieser kleinen humorvollen Einlage abgesehen, ist das Album gekennzeichnet durch jede Menge Saxophon-, Orgel- und Gitarren-Soli, folkige Flöten-Melodien, vor allem aber durch feine Chöre und fantastische Melodien, und bei aller Entspanntheit wird hin und wieder auch ordentlich gerockt.

PROTO KAW stehen für hochwertigen Prog-Rock, das haben sie auch mit The Wait Of Glory wieder bewiesen, welches den schon starken Vorgänger sogar in den Schatten stellt. Für Fans von 70er-Prog eine klare Empfehlung!

Veröffentlichungstermin: 20.01.2006

Spielzeit: 62:45 Min.

Line-Up:
Lynn Meredith – Leadgesang, Sprache

John Bolton – Flöte, Saxophon

Kerry Livgren – Gitarren, Keyboards, Gesang

Dan Wright – Orgel, Keyboards, Gesang

Craig Kew – Bass, Gesang

Brad Schulz – Schlagzeug
Label: InsideOut Music

Homepage: http://www.protokaw.com

Tracklist:
1. Nevermore

2. Relics Of The Tempest

3. When The Rains Come

4. On The Eve Of The Great Decline

5. Physic

6. Osvaldo´s Groceries

7. The Vigil

8. Old Number 63

9. Melicus Gladiator

10. Picture This

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