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PHORKYAS: Endzeit [Eigenproduktion]

Alles, was Death Metal so ausmacht, findet auf dem Rundling nur in so rudimentärer Weise statt, dass man sich einfach nicht drüber freuen kann.

Unter dem ungewöhnlichen Namen PHORKYAS kommt diese Truppe aus dem Osten hereingeschneit. Passend zur Hässlichkeit des mythologischen Charakters Phorkyas hat man das Cover schön garstig gemacht. Hinter dem billigen Schriftzug und dem schmucklosem Artwork verbirgt sich bodenständiger Death Metal, der zunächst mal durch seine teilweise deutschen Texte auffällt. Oder sagen wir als zweites, denn als erstes fällt einem die recht schlechte Produktion auf, die die Leistung der Thüringer in schlechterem Licht dastehen lässt, als nötig. Die Gitarren machen keinen Druck, alles klingt rau und schabend. Kann man sich dran gewöhnen; muss man aber nicht. Die Songs auf Endzeit sind im Old-School-Bereich gehalten und warten ebenso mit melodischen Ansätzen auf, wie mit geradlinigem Geschepper der alten Schule. Schwere Grooves ergänzen das Bild und machen somit alle Komponenten komplett, mit denen man super Death Metal machen kann. PHORKYAS beweisen eindringlich, dass das allein nicht immer ausreicht. Die Stücke plätschern dahin, im besten Fall gerade so unterhaltsam, dass man zuhören kann ohne aggressiv zu werden, im schlechtesten Fall so unendlich langweilig und belanglos, dass man gerne irgendwas kaputt machen würde. Das in gehobenem Midtempo gehaltene, absolut einfallslose Herumgekloppe auf der hölzern klingenden Snare und die rezessiven Gitarren sind teilweise Nervigkeit galore.

Auf textlicher Linie kriegen die Ostdeutschen die Kuh ebenfalls nicht ins Trockene. Sänger Volker trägt mit seiner rauchigen – und durchaus netten – Stimme lyrische Blindgänger und Binsenweisheiten vor. Im besten Fall belanglos, im schlechtesten Fall peinlich. Besonders, wenn man sich ungeniert und auf deutsch dem MANOWAR-Pathos hingibt und Perlen, wie Denn der Heilige Stahl mit Weisheit geführt, ist eine Kraft, der Ehrfurcht gebührt ablässt, dann sollte man eigentlich auch über sich selber lachen können.

Endzeit ist ein völlig unspannendes Werk geworden. So viel verbrauchte Rhythmen und Riffs, kein Ohrwurm, keine technischen Raffinessen, kein brutaler Blastbeat, sprich, alles, was Death Metal so ausmacht findet auf dem Rundling nur in so rudimentärer Weise statt, dass man sich einfach nicht drüber freuen kann. Wenn man in großen Lettern auf seiner Homepage Sprüche, wie Unsere Kunst heißt Death Metal abbildet, dann sollte man aber mal sehen, dass dem auch was folgt, was sich als dessen würdig erweist. Um den Bandnamen wieder aufzugreifen: Ich hätte lieber Helena gehabt. Echt jetzt.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 47:11 Min.

Line-Up:
Volker Beubeck – Vocals

Marcel Höfer – Guitars

Sandro Eippert – Guitars

Torsten Krüger – Bass

Christian Stoll – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.phorkyas.de

Tracklist:
01. Death Metal Machinery

02. Mondesschein

03. Folgt mir blind

04. Gate Of Erebor

05. Unitary Society

06. True Dreams

07. Herz aus Stahl

08. No Hope

09. Endzeit

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