P.O.B. Crossing Over

Die Norweger legen einen guten und musikalisch interessanten Einstand hin, Hardrock- und Progressive- Fans sollten dieser Platte ein Ohr schenken.

P.O.B. (Pedestrians of Blue) präsentieren auf ihrem Debüt Crossing Over einen Sound, der von eingängigen Keyboardlinien und rockenden Gitarrenriffs geprägt ist.

Grundsätzlich fällt ein musikalischer Vergleich zu anderen Bands schwer – und das macht eine Neuerscheinung ja schon mal interessant. Der Name des Albums ist demnach Programm, Crossing Over vermischt verschiedene musikalische Einflüsse, die laut bandeigenen Angaben vor allem von TOTO über BLACK SABBATH bis DREAM THEATER reichen. Letztere Band hat beim Keyboarder der aus Norwegen stammenden Fußgänger einen deutlichen Eindruck hinterlassen und auch im Bezug auf das Songwriting sind die Kompositionen schon fast dem Progressive Rock zuzuordnen – besonders bei den Instrumentalteilen der Lieder zeigen die Herren ihr Können. Durch mehrstimmigen Gesang, gezielt eingesetzte Gitarren- und Keyboardeffekte wie Wah Wah und Flanger entsteht auf Crossing Over ein schnörkelloses und fast sphärisches Klangerlebnis.

Der erste Song, Father and Son, rockt nach einem majestätischen Orgelintro in Moll straight nach vorne los. Das Lied deutet textlich auch direkt auf das Leitmotiv des ersten Full Length Albums der Band hin – Pedestrians of Blue erzählen den inneren Kampf eines jungen Mannes um Familie, Liebe und Religion. The Garden fällt schließlich durch eine besonders eingängige Hookline auf, der effektlastige Rocksong kann schnell zum Ohrwurm werden.
Beim Acht-Minuten Epos Out of the rain malt das Keyboard an einigen Stellen klanglich die Regentropfen. Doch schon weit vorher, etwa ab der Hälfte der Gesamtspielzeit, fängt die Scheibe ein bisschen an, vor sich hin zu plätschern – leider hat man die extrem spannungsgeladenen Tracks direkt zu Beginn verpulvert. Durch eine bessere Anordnung der Lieder hätte das Album mehr an Schubkraft gewinnen können.

Das Mastering der von der Band selbstproduzierten Platte hat Mika Jussila übernommen, der sonst bei den Finnvox Studios in Helsinki arbeitet und auch schon bei einigen Metalgrößen wie Amorphis, Nightwish und Moonspell seine Meisterhand angelegt hat.

Die Norweger legen also grundsätzlich einen guten und musikalisch interessanten Einstand hin, Gitarreneffekte und Keyboardhooklines erzeugen auf Crossing Over eine durchweg hörbare Mischung.
Ob sich der Erstling von P.O.B. jedoch ohne professionelles Marketing von der Masse der Neuerscheinungen abheben kann, ist zu bezweifeln – die Angebote verschiedener Labels hatte die Band bereits nach ihrem ersten Demo ausgeschlagen. Hardrock und Progressive Fans sollten dieser Platte aber durchaus mal ein Ohr schenken.

Gastreview von Lexxy

Veröffentlichungsdatum: Juni 2007

Spielzeit: 54:34 Min.

Line-Up:

Johannes Stole: Gesang, Keyboards, Orgel, Percussion, Programmierung
Torfinn Sirnes: Gitarre, Programmierung
Rudolf Fredly: Bass
Daniel Flores: Schlagzeug

Gastmusiker:
Harald Levang: Schlagzeug in Father & Son, The Garden und World of Things
Daniel Palmqvist: zweites Gitarrensolo in The Other Side und akustische Gitarren in Out of the Rain
Paul Hansen: Harmoniegesang in How Much More Than a Dream
Thomas Nilsson: Cello in Father & Son und Out of the Rain
Kjetil Lundø: Kontrabass in Father & Son

Produziert von Torfinn Sirnes und Johannes Støle
Label: Fish Farm Records

Homepage: http://www.pedestriansofblue.com

Tracklist:
1. Father & Son
2. Promises
3. The Garden
4. Where the Rain Falls
5. Crossing Over
6. The Line
7. World of Things
8. The Other Side
9. How Much More Than a Dream
10. The Altar of Love
11. Why
12. Out of the Rain

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