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ON THORNS I LAY: Threnos

Immer, wenn „Threnos“ seinem Namen gerecht wird, geht die Musik unter die Haut. Stimmen ON THORNS I LAY mit weinenden Gitarren oder einer trauernden Violine ihr Klagelied an, schließen wir die Augen und lassen uns davontragen. Dann wandern wir mit gesenktem Kopf durch tristes Grau, während die Griechen den melancholischen Soundtrack liefern.

Im Melodic Doom-Death beheimatet, agieren ON THORNS I LAY weniger vorwärts gewandt als beispielsweise NAILED TO OBSCURITY. „Threnos“ ist schwermütiger und nachdenklich, als wären GHOST BRIGADE eine Liaison mit GLARE OF THE SUN eingegangen. Dabei bewahrt sich „Ouranio Deos“ einen kleinen Hoffnungsschimmer: Der deprimierten Violine spenden doppelläufige Leadgitarren Geborgenheit.

ON THORNS I LAY ködern uns mit gefälligen Melodiebögen

Dass der walzende Auftakt von „The Song Of Sirens“ alsbald in einem melancholischen Melodiebogen mündet, betont den Kampf der Kontraste auf „Threnos“. Der Melodic Doom ringt unaufhörlich mit den Death Metal-Einflüssen. Im Idealfall verschmelzen die beiden Gegensätze zu relativ geradlinig gestrickten Eskapaden, die uns nichtsdestotrotz mit gefälligen Melodiemustern zu ködern vermögen („Erynies“). Kommen in „Cosmic Silence“ noch eine Violine und dezente Orgelklänge hinzu, gewinnt die Botschaft der Athener zusätzlich an Glaubwürdigkeit.

Leider fällt die Spannungskurve von „Threnos“ immer dann ab, wenn sich Keyboarder Antony zurücknimmt. Dann rollen ON THORNS I LAY meist mit Midtempo-Death über das Feld und setzen den simplen Riffs sowie abwechslungsarmen Growls von Sänger Stefanos kaum Dynamik entgegen. Gerade der Titeltrack und „Misos“ sorgen in der zweiten Hälfte für ein paar zähe Momente, bevor im abschließenden „Odysseia“ wieder die Stärken der Band zu tragen kommen: Wenn uns die melancholische Leadgitarre in den Arm nimmt und schließlich Piano und (Konserven-)Streicher ihr Herz vor uns ausschütten, wissen wir wieder, warum „Threnos“, das Klagelied, seinen Namen trägt.

Veröffentlichungstermin: 21.01.2020

Spielzeit: 45:11

Line-Up:

Stefanos – Vocals
Chris – Gitarre
Akis – Gitarre
Antony – Keyboards
Jim – Bass
Stelios – Schlagzeug

Produziert von ON THORNS I LAY und Dan Swanö (Mix und Mastering)

Label: Lifeforce Records

Homepage: https://www.onthornsilay.net/
Facebook: https://www.facebook.com/onthornsilay/

ON THORNS I LAY “Threnos” Tracklist

1. The Song of Sirens (Video bei YouTube)
2. Ouranio Deos
3. Cosmic Silence
4. Erynies (Lyric-Video bei YouTube)
5. Misos
6. Threnos
7. Odysseia

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