Omnium Gatherum - May The Bridges We Burn Light The Way Cover

OMNIUM GATHERUM: May The Bridges We Burn Light The Way

OMNIUM GATHERUM wagen keine großen Experimente, haben aber noch genug Ideen in der Hinterhand, so dass der wiederentdeckte Drang nach vorne ohne Längen bleibt.

Niemand hätte OMNIUM GATHERUM eine Rückschau verübeln können, doch selbst nach knapp drei Dekaden richtet sich der Blick der Melodic Death Metal-Band noch nach vorne: Das jedenfalls lesen wir aus dem Titel ihres zehnten Studioalbums. „May The Bridges We Burn Light The Way“ verspricht Entschlossenheit, während man das Vergangene noch nicht einmal aus dem Rückspiegel betrachtet.

Wobei das Quintett keineswegs ihrer musikalischen DNA abschwört. Die acht Tracks zuzüglich Intros bedienen sich weiterhin der üblichen Stilmittel, wählen jedoch einen unverblümt direkten Ansatz. Im Zentrum des Songwritings stehen somit abermals die Gitarren, die dank Songwriter Markus Vanhala (INSOMNIUM) den schmalen Grat zwischen Melodie und bissiger Aggression stilsicher balancieren.

„May The Bridges We Burn Light The Way“ drängt stärker nach vorne als der Vorgänger „Origin“

Vor allem die Leadgitarre verzaubert beispielsweise in „My Pain“ mit schöner Melodieführung, welche meist mit latentem Hang zur Melancholie auftritt. Dass dabei Jukka Pelkonens rohe Growls durch warmen, obgleich etwas dünnen Klargesang ergänzt werden, ist für Kenner OMNIUM GATHERUMs keine große Neuigkeit mehr. Gleichzeitig verlassen sich die Finnen nicht nur einmal auf dieses Erfolgsrezept: Auch das siebenminütige „The Darkest City“ verfolgt den gleichen Ansatz, wodurch das auflockernde Element allerdings ein wenig an Zauberkraft verliert.

Im Vergleich zu „Origin“ (2021) drängt das neue Material hingegen stärker nach vorne. „Ignite The Flame“ weiß trotz des catchy Riffings umgehend mitzureißen, nachdem die Single „The Last Hero“ in der ersten Albumhälfte bereits das Hitpotenzial OMNIUM GATHERUMs herausstellen konnte. „May The Bridges We Burn Light The Way“ ist dadurch per Definition kein revolutionäres Werk, darf sich jedoch mit stolzgeschwellter Brust in die allgemein hochwertige Diskografie der Band einreihen.

OMNIUM GATHERUM wagen keine großen Experimente, haben ihren Ideenpool aber noch lange nicht erschöpft

Vor allem, weil die fünf Musiker ihren Ideenpool noch lange nicht erschöpft haben. Die rockigen Vibes von „Streets Of Rage“ gefallen ebenso wie das zugehörige Solo, wohingegen das schmissige „Barricades“ gekonnt zwischen preschender Strophe und erhaben angelegtem Refrain wechselt. Schade ist daher nur, dass das Instrumentalstück „Road Closed Ahead“ zu sehr vor sich hin mäandert, um „May The Bridges We Burn Light The Way“ den griffigen Abschluss zu schenken, den das Album verdient hätte. Aufhalten wird das OMNIUM GATHERUM allerdings nicht: Schließlich wandert der Blick der fünf Musiker weiterhin in Richtung Horizont – wen interessiert da schon ein kurzes Straucheln auf dem Weg?

Veröffentlichungstermin: 07.11.2025

Spielzeit: 40:29

Line-Up

Jukka Pelkonen – Vocals
Markus Vanhala – Guitars, Clean vocals
Aapo Koivisto – Keyboards
Mikko Kivistö – Bass, Clean Vocals
Atte Pesonen – Drums

Produziert von Jens Bogren und Tony Lindgren (Mastering)

Label: Century Media

Homepage: https://www.omniumgatherum.org/
Facebook: https://www.facebook.com/omniumgatherumband/
Instagram: https://www.instagram.com/omniumgatherumofficial/
Bandcamp: https://omniumgatherum.bandcamp.com/

OMNIUM GATHERUM “May The Bridges We Burn Light The Way” Tracklist

1. May the Bridges We Burn Light the Way
2. My Pain (Video bei YouTube)
3. The Last Hero (Video bei YouTube)
4. The Darkest City (Video bei YouTube)
5. Walking Ghost Phase (Video bei YouTube)
6. Ignite the Flame
7. Streets of Rage
8. Barricades
9. Road Closed Ahead