OLD RUINS haben mich 2020 bereits mit ihrer selbstbetitelten EP überzeugen können. Der angeschwärzte, stampfende Heavy Metal, der thematisch im DIABLO-Universum und musikalisch irgendwo bei “Power Metal-Musiker finden auch IMMORTAL´s “At The Heart Of Winter” geil” angesiedelt ist, lief mir damals ziemlich gut rein, auch wenn ich um die DIABLO-Reihe in meinem langen Leben als Gamer irgendwie immer einen Bogen gemacht habe. Kurz nachdem dieses Jahr der vierte Teil der Videospiel-Reihe erschienen ist, melden sich auch OLD RUINS zurück, diesmal mit ihrem ersten vollständigen Album. Nachdem die EP noch in Eigenregie veröffentlicht wurde, ist man inzwischen beim Schweizer Label Doc Gator Records untergekommen, somit erscheint “Always Heading East” nicht nur digital und auf CD, sondern auch auf Vinyl.
OLD RUINS paaren klassischen Heavy Metal mit melodischem Black Metal
Ein erster Blick auf die Tracklist bringt mich allerdings direkt zur Frage, was die Jungs in den drei Jahren seit der EP denn so getrieben haben? Exzessive Touren können es nicht gewesen sein, da war doch diese Sache mit dem Virus und so… Von den acht Songs auf “Always Heading East” stammt die Hälfte nämlich noch von der EP, das Album enthält also gerade mal vier neu Stücke. Ein bisschen mau, finde ich. Die Menschen, welche die EP nicht kennen, wird es freilich nicht stören, also genug des Gemeckers.
“Always Heading East” enthält neben vier neuen Songs auch vier Songs der EP
Nach dem gesprochenen Intro macht “The Dark Wanderer” ordentlich Dampf. Nach frostigem Tremolo-Riffing und Blastbeat geht es mit treibendem Ufta-Beat weiter. Da kommt Schwung in die Bude! Doch dabei belassen es OLD RUINS nicht, der Song wechselt noch ein paar Mal Tempo und Stimmung, vom typischen Mid Tempo-Stampfer über eine langsame, melancholische Passage und wieder zurück.
Dann kommt ein Block mit drei Songs von der EP. Den Anfang macht “Tristram”, welches nach dem erneut schwarzmetallischen Einstieg größtenteils finster schleppend daherkommt. Ja, so ein Ausflug in eine von Dämonen besetzte Kleinstadt ist kein Sonntagsspaziergang. “The Desert Sands” ist eine stampfende Mid Tempo-Hymne mit melodischen Gitarrenharmonien und “Risen From The Grave” wechselt zwischen brachialen Gehacke und treibenden, fast schon rockigen Passagen. Letzterer Song zählte schon auf der EP zu meinen Favoriten und behauptet seine Stellung auch auf “Always Heading East”.
OLD RUINS sind clevere Songwriter, die ihre Stücke abwechslungsreich halten
Weiter geht es mit dem schleppend doomigen “The Fallen Temple”, bevor es mit “Lord Of Hell” richtig schön stumpf auf die Fresse gibt. Das Melancholie verströmende, ebenfalls schon von der EP bekannte “Sescherons Fall” mit seinen super melodischen Leadgitarrenparts bildet dann den Abschluss und zählt neben dem Opener und “Risen From The Grave” zu meinen Lieblingssongs auf “Alway Heading East”.
“Always Heading East” hält das starke Niveau der EP und macht richtig Spaß!
OLD RUINS sind clevere Songschreiber und wechseln bei so ziemlich allen Stücken immer mal wieder Tempo und Stimmung, sodass so schnell keine Langeweile aufkommt. Die neuen Songs fügen sich wunderbar ein und ergeben mit den Stücke von der EP ein stimmiges Gesamtbild. Das alles macht “Always Heading East” zu einem wirklich starken Album, irgendwo zwischen Black und Heavy Metal, wobei letzterer für mich deutlich überwiegt, lediglich der Gesang ist halt durchgehend Black Metal-typisch. Wer damit klarkommt, sollte “Always Heading East” auf jeden Fall anchecken, die Scheibe macht richtig Spaß. Hatte ich nach der tollen EP auch nicht anders erwartet.
Veröffentlichungsdatum: 15.09.2023
Spielzeit: 45:27
Line Up:
Christian Krajewski – lead guitar , Vocals
Ersin Kara- guitar
Oliver Krajewski- bass
Alexander Czernik – drums
Label: Doc Gator Records
Facebook: https://www.facebook.com/OldRuinsGE
Bandcamp: https://oldruins.bandcamp.com
OLD RUINS “Always Heading East” Tracklist
01. The Dark Wanderer
02. Tristram
03. The Desert Sands
04. Risen from the Grave
05. The Fallen Temple
06. Mephisto
07. Lord of Hell
08. Sescherons Fall