Mit einer Runderneuerung in der Rhythmusabteilung – SEPTIC FLESH-Drummer Fotis Benardo und CIPHER SYSTEM-Viersaiter Henric Carlsson sind neu in der Band – katapultiert die schwedisch-griechische melodic Death Metal-Hoffnung ihr Zweitwerk auf den Markt. Und ich kann schon vorweg sagen, dass sich NIGHTRAGE im Gegensatz zum Debütalbum Sweet Vengeance immens steigern konnten.
Konnte mich Sweet Vengeance nicht wirklich vom Hocker hauen, so zündet das Quintett mit Descent Into Chaos ein Feuerwerk seinesgleichen ab und macht genau da weiter, wo IN FLAMES mit Colony aufgehört hatten. Unterhaltsamer Göteberg-Death Metal, der alles beinhaltet, was ein Anhänger dieser Musikrichtung erwartet. Schon der Opener Being Nothing findet seinen Einstieg in heftigen Blastparts, um dann straight die Thrashkeule zu schwingen und mit filigranen, treibenden Riffs des Gitarrenduos Gus G./Marios Iliopoulus aufzuwarten. Der Refrain geht trotz den bewährt brutalen und überragenden Vocals von Tompa Lindberg gleich ins Ohr. Ein feiner Auftakt des Werkes. Groovig und nicht minder genial geht es weiter im Programm mit Phantasma – ein knackiger Headbanger, der sehr rhythmusbetont komponiert wurde. Bei Poems kommen sogar noch traditionelle Heavy Metal-Elemente, besonders im Bezug auf die Gitarrenlines, zum Einsatz und dieses Stück klingt recht eingängig und leicht verdaulich. Gnadenlos auf die Zwölf prügeln sich NIGHTRAGE durch den Titeltrack, wobei auch hier bei den Klampfern ein großes Plus vermerkt werden muss, da sie sich erneut Wahnsinnsriffs aus dem Ärmel schütteln. Für das Stück Frozen konnte Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY) als Gastsänger gewonnen werden, der einige melodische Vocalparts mit seiner charismatischen Stimme beisteuerte.
Auch die folgenden Kompositionen konnten mich allesamt begeistern. Egal, ob NIGHTRAGE wie bei Omen auf die Tube drücken, den Midtemposmasher auffahren (Silent Solitude, Release) oder softe, verspielte Klänge, wie beim Instrumental Solus präsentieren – die schwedisch-griechische Koalition hat sich um einige Prozentpunkte steigern können und ist ein gefundenes Fressen für alle Göteborg-Maniacs. Zugreifen!
Veröffentlichungstermin: 21.02.2005
Spielzeit: 42:49 Min.
Line-Up:
Tompa Lindberg – vocals
Gus G. – guitars
Marios Iliopoulus – guitars
Henric Carlsson – bass
Fotis Benardo – drums
Produziert von Patrik J. Sten
Label: Century Media
Hompage: http://www.nightrage.com
Tracklist:
Being Nothing
Phantasma
Poems
Descent Into Chaos
Frozen
Drug
Silent Solitude
Omen
Release
Solus (Instrumental)
Jubilant Cry
Reality Vs. Truth