NEGATOR: Gates To The Pantheon

Hier gibt es sauber auf die Fresse: NEGATOR zeigen trotz fehlender Emotionalität wie kompromissloser, brutaler und boshafter Black Metal richtig gespielt wird.

Da können sie beruhigt sein, diejenigen, die Black Metal aus Deutschland bereits abgeschrieben haben, weil ihnen DER WEG EINER FREIHEIT nicht trve genug sind. NEGATOR präsentieren sich auf Album Nummer vier vor allem als eins: Kompromisslos. Und konsequent sind die Hamburger obendrein. Gates To The Pantheon ist boshaft, brutal und episch, nicht zu komplex, nicht zu ausufernd, ohne Pathos, einfach unverschämt gut geschrieben. Da können sich NAGLFAR in ein stilles Kämmerlein zurück ziehen und beleidigt sein, NEGATOR spielen sie locker an die Wand. Der Mix aus rasendem, boshaftem Black Metal und ein wenig Death Metal, der durch ein paar vertrackte Riffs immer wieder durchscheint, ist natürlich überhaupt nicht neu und schon gar nicht innovativ, aber mit seiner ungestümen Herangehensweise übertölpelt Gates To The Pantheon seine potenziellen Kritiker.

Bringer Of War, Serpents Court, Carnal Malefactor und Atonement In Blood wirken wie ein Tornado, gehen schnell ins Ohr, infizieren mit ihrer Atmosphäre, so dass man sich selbst ein wenig wie der große, grimmige Tryann auf seinem einsamen Thron, sprich, sehr episch fühlt. Immer wieder bremsen NEGATOR ihre Reise über Überschallgeschwindigkeit, egal ob nur für ein schön akzentuiertes Riff wie in The Urge For Battle oder Revelation 9:11 oder einen ganzen Song lang, wie das monolithische Nergal, The Raging King zeigt. Wenn dabei etwas auf der Strecke bleibt, ist es nur die Emotionalität: Stellenweise wirken NEGATOR kalt – aber nicht im Sinne von frostigem Polar-Black Metal. Gates To The Pantheon kratzt an der Oberfläche, schürft die Haut ab, raut sie auf, aber es dringt nicht in sie ein. Vermutlich liegt das am enorm fokussierten Songwriting, an den Maximen, dass alles auf den Punkt gespielt sein muss. Dazu kommt noch, dass die Produktion von Eike Freese so sauber, fett und transparent ist, dass keine wirkliche Atmosphäre aufkommen mag.

Das mag ein nicht zu vernachlässigender Makel sein, aber NEGATOR kriegen die Kurve durch ihre hervorragenden Ideen, die starken Riffs, das makellose Songwriting, die authentische Aggression und Bosheit, da ist das abschließende Necrodaemon Terrorsathan-Cover eine nette Zugabe, aber nicht wirklich essentiell. Gates To The Pantheon ist somit ein gut gemachtes, intensives Black Metal-Album, das ideal ist, um Frust abzubauen und sich dabei selbst groß zu fühlen – aber persönlich und emotional ist es nicht. Freunde von kompromisslosem, brutalem und boshaftem Black Metal bekommen immerhin sauber auf die Fresse – und das war ja schließlich das Ziel.

Veröffentlichungstermin: 26. April 2013

Spielzeit: 46:27 Min.

Line-Up:
Nachtgarm – Vocals
Finnskald – Guitar
Kliffjård – Guitar
Hjalmort – Bass
Samebrann – Drums
Label: Viva Hate Recordings

Homepage: http://www.negator666.de
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/OfficialNegator

Tracklist:
1. Epiclesis
2. Bringer Of War
3. The Last Sermon
4. Serpents Court
5. Nergal, The Raging King
6. Carnal Malefactor
7. The Urge For Battle
8. Atonement In Blood
9. Revelation 9:11
10. Necrodaemon Terrorsathan (Bonus Track)

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