NATION BEYOND: The Aftermath Odyssey

Interessantes Konzept-Debütalbum einer neuen, schwedischen Prog Metal-Band. Lässt mich zwar noch nicht komplett ausflippen, sollte aber seine Freunde finden.

Gleich mit einem Konzeptalbum als Debüt starten NATION BEYOND durch und mit dem marschmäßigen Intro The End und dem danach ruhig einleitenden A Rainy In Hell kommt auch sofort die richtige Atmosphäre auf und man kommt brav in Konzeptstimmung. Das lyrisch mal wieder sehr wage erklärte Konzept auf The Aftermath Odyssey (O-Ton: Eine Geschichte aus Liebe, Hass und Verrat in einer dunklen und bedrohlichen Zukunft) scheint nichts überraschend Neues zu bieten, nichts Genaues weiß man aber nicht, zumal mir die Texte leider nicht vorliegen.
Musikalisch würde ich die Chose als leicht progressiven, oft etwas dunkel anmutenden, melodischen Metal mit einer gesunden Dosis Bombast bezeichnen. Produktionstechnisch wurde alles sehr kraftvoll veredelt, lediglich die Drums klingen teilweise mal wieder etwas künstlich.
Dass wir es hier mit erfahrenen und professionellen Musikern zu tun haben, wird einem sofort klar, rein spielerisch werden keine Gefangenen gemacht und auch die Arrangements haben Hand und Fuß und sitzen. Was mich etwas stört ist, dass die Schweden zwar nur sporadisch mit anderen Bands verglichen werden können, aber trotzdem relativ selten eigene Akzente setzen, es klingt kaum ein Ton mal so richtig unverwechselbar. Das muss man jetzt natürlich nicht negativ ankreiden, es stellt sich aber auch nicht gerade ein riesengroßer Hallo-Effekt ein, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Haken wir die Schattenseite ab und gehen ins Licht! Alle Stücke sind stilistisch ähnlich gehalten, unterscheiden sich aber nichts desto trotz deutlich voneinander, die interessanten Überleitungen und Zwischenspiele sowie kurze Sprachsamples und effektvoll eingesetzte orientalische Parts zeigen auf, dass NATION BEYOND beim Komponieren wirklich in die Tiefe gegangen sind. Der Gesang von Nielz ist klar, melodisch und sehr abechslungsreich gehalten und auch wenn vielleicht kein absoluter Überhit heraussticht, gibt es doch interessante Hooklines und coole Refrains zu hören, die nur selten etwas zu dick aufgetragen wurden. Ab der Hälfte des Albums gesellen sich dann noch weibliche Vocals dazu und gerade bei Soulmates wird´s mir persönlich dann doch einen Tick zu schmachtvoll und klischeehaft, da gefällt mir das darauf folgende Last Deceiver mit seinen fetten Riffs und mächtigen, sakral wirkenden Chören doch wesentlich besser.
Insgesamt ist The Aftermath Odyssey eine runde Sache geworden, kein Konzeptklassiker, aber auch ein gutes Stück über dem Durchschnitt angesiedelt. Die verschiedenen Stimmungen wurden klasse eingefangen und das musikalische Gesamtbild passt einfach, wer sich für Konzeptalben begeistern kann, sollte die Schweden mal anchecken!

Veröffentlichungstermin: 06.11.2007

Spielzeit: 63:03 Min.

Line-Up:
Nielz – vocals
Sara – vocals
Jonas – guitar
Micko – guitar
Joakim – bass
Label: Burning Star Records

Homepage: http.//www.nationbeyond.com

Tracklist:
01. The End
02. A Rainy Day In Hell
03. In The Ashes
04. The Wanderer
05. New Eden City
06. The Council
07. Soulmates
08. Last Deceiver
09. Confessions
10. War Of The Wastelands
11. Aftermath
12. Point Zero
13. Soulmates (Edit)

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