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MOTORJESUS: Streets Of Fire

MOTORJESUS zeigen auch auf Album Nummer acht keine Schwächen und sorgen erneut für ein Jahres-Highlight!

Hier sind wir mal wieder: Ich, der ich in dem erneuten Versuch, Eulen nach Athen zu tragen, euch, liebe Leserschaft, erzählt, wie geil das neue MOTORJESUS-Album geworden ist. Und Ihr, die das Ganze dann bitte einfach mal glaubt und “Streets Of Fire” kauft, sofern noch nicht geschehen – ja, ja, berufstätige Väter und Deadlines vertragen sich manchmal nicht so toll. Zurück zu MOTORJESUS. Inklusive der THE SHITHEADZ-Zeit haben die Jungs inzwischen auch schon über dreißig Jahre auf dem Buckel, was sie natürlich streng genommen für die Bezeichnung “Jungs” disqualifiziert. Feuer im Hintern haben Front-Messias Chris und seine Sidekicks aber selbstverständlich immer noch, ergänzt durch ein gesundes Maß an Routine. Chris weiß halt, wie MOTORJESUS zu klingen haben.

Ein bisschen Schwund ist immer – das Personalkarussell hat sich bei MOTORJESUS mal wieder gedreht

Trotzdem ist es eine Zäsur, dass sein langjähriger Songwriting Partner, Gitarrist und Rampensau Andy Peters vor einer Weile den Karren verlassen hat, allerdings zumindest einen Song auf “Streets Of Fire” geschrieben hat. Trotzdem wird mir Andy auf der Bühne fehlen. Und zu allem Überfluss ist auch Patrick Wassenberg, der immerhin auch schon seit 2016 Teil der Band war, nach den Aufnahmen zu “Streets Of Fire” ausgestiegen und wurde durch Philipp Kohout ersetzt, der auch schonmal bei MOTORJESUS gespielt hat und auf dem 2020er Live-Album “Live Resurrection” zu hören ist – allerdings am Schlagzeug. Soviel also zum Personalkarussell.

Bei Artwork und Sound setzen MOTORJESUS auf bewährtes Personal

An anderen Stellen setzt Chris auf bewährte Kräfte. Wie schon bei den beiden Vorgänger-Alben “Hellbreaker” und “Race To Resurrection” hat Sebastian Jerke das Cover gestaltet. Das Wimmelbild-Cover hat irgendwie was von einer Trash-Movie Variante des “Somewhere In Time”-Artwork, was ich hier bitte positiv verstanden wissen will. Da steckt einfach eine ganze Menge Liebe zum Detail drin und das ist in Zeiten von A.I. Slop wichtiger denn je. Für Mix und Mastering griff Chris erneut auf Dan Swanö zurück, was ihm als altem Melo Schweden Death-Fan sicher an sich schon ein inneres Blumenpflücken ist. Dementsprechend klingt “Streets Of Fire” auch absolut perfekt, fett aber nicht klinisch tot. So muss das.

MOTORJESUS leisten sich auch auf “Streets Of Fire” keine Schwächen

Nun habe ich es schon drei Absätze lang erfolgreich vermieden, über die Songs auf “Streets Of Fire” zu schreiben. So schlimm, fragt Ihr euch? Natürlich nicht! Alle die noch mitlesen und nicht mit einem generveten “Boah, scheiss Onlinemedien, in Printmagazinen gibt es wenigstens Zeichenbegrenzungen für Rezensionen” das Smartphone/Tablet/Notebook an die Wand geworfen haben können beruhigt sein, MOTORJESUS wissen auch auf Album Nummer acht nicht, was “schwächeln” heißt. Im Gegenteil. “Hellbreaker” war schon ein selbst für Bandverhältnisse sehr starkes Werk und “Streets Of Fire” steht dem in nichts nach.

Große Hymnen oder Zackiger Abriss – MOTORJESUS bieten auf “Streets Of Fire” das volle Programm

Mit “Somewhere Far Beyond” servieren uns MOTORJESUS einen richtigen Kracher zum Einstieg. Geile MAIDEN-mäßige Harmonien und ein richtig packender, hymnischer Refrain. Und was große, hymnische Refrains angeht, folgen mit “New Messiah Of Steel” und “The End Of The Line” noch weitere Knaller. Die Gitarrenharmonie am Ende von “The End Of The Line” ist auch absolut großartig und “New Messiah Of Steel” ist insgesamt einer der besten Songs, den die Band je geschrieben hat. Dieser Refrain, ey! Kurz und knackig können MOTORJESUS aber natürlich auch, “They Don´t Die!” hämmert dreieinhalb Minuten rotzig mit Vollgas aus den Boxen. “The Confrontation” kommt sogar knapp unter drei Minuten ins Ziel, ist bei aller Geschwindigkeit aber eine ganze Ecke melodischer als der Dampfhammer “They Don´t Die”. Und dann gibt es natürlich die typischen MOTORJESUS-Rocker wie den Titelsong, “Return To The Badlands”, “The Driving Force” oder “Holy Overdrive”. Nur eine Ballade gibt es (schon wieder) nicht.

“Streets Of Fire” ist ein Highlight, sowohl dieses Jahres als auch in der MOTORJESUS-Diskographie

Die starke Gitarrenarbeit hatte ich ja oben schon angeschnitten. Die Soli und Harmonien sind wirklich erste Sahne. Aber auch Chris hat gesanglich nochmal ne Schippe drauf gepackt. Für mich zählt der Mann ja eh schon seit Ewigkeiten zu den besten Rockröhren überhaupt, aber auf “Streets Of Fire” liefert er seine bisher beste Leistung ab. Aber wie eine gute Freundin einst so schön sagte: “Der könnte mir auch das Telefonbuch vorsingen”. Joa, mir wohl zur Not auch, Texte über Autos gehen aber auch klar. Kommen wir also so langsam mal zum Ende (Hey, der liebe Kollege Mirko nennt so einen Text vermutlich “Einleitung”). Mit “Streets Of Fire” haben MOTORJESUS einen weiteren Kracher rausgehauen. Kein Zeichen von Müdigkeit oder Songwriting-Schwächen. Besser geht dieser Sound halt nicht, also unterstützt eine der besten und konstantesten Bands, die wir hier in Deutschland haben und gönnt euch “Streets Of Fire”.

Veröffentlichungsdatum: 18.07.2025

Spielzeit: 49:46

Line-Up:
Album Line Up:
Chris Birx – vocals
„Sparkling“ Steve Sørensen – guitar
Patrick Wassenberg – guitar
Dominik Kwasny – bass
Adam Borosch – drums

Aktuelles Line Up:
Chris „Howling“ Birx – vocals
„Sparkling“ Steve Sørensen – guitar
Phil Kohout – guitar
Dominik Kwasny – bass
Adam Borosch – drums

Label: Reaper Entertainment

Bandhomepage: https://motorjesus.org
Facebook: https://www.facebook.com/motorjesus
Instagram: https://www.instagram.com/motorjesus_official

MOTORJESUS „Streets of Fire“ Tracklist

1. Somewhere from Beyond (Lyrics-Video bei YouTube)
2. Back for the War
3. Streets of Fire (Video bei YouTube)
4. They don’t Die (Video bei YouTube)
5. Return to the Badlands (Video bei YouTube)
6. New Messiah of Steel (Lyrics-Video bei YouTube)
7. 2.Evil
8. The Driving Force
9. Holy Overdrive
10. City Heat
11. The End of the Line
12. The Confrontation
13. See you next Doomsday (Outro)