MISANTHROP: Das große Sterben [Eigenproduktion]

Unfertiger Black-Death Metal mit einer deutlichen Sludge-Schlagseite und platter Attitüde.

Lustig, nicht nur dass MISANTHROP das The True von MAYHEM geklaut haben, sie verwenden auch fast die gleiche Produktion wie man sie bei Ordo Ad Chao bewundern kann. Und überhaupt, auch wenn ich MAYHEM immer langweilig fand, Ordo Ad Chao ist super. Eigentlich schon mal gar keine so schlechten Voraussetzungen für das Debütalbum Das große Sterben der Münchner, die irgendwo zwischen räudigem Black Metal, Sludge und ein wenig Death Metal unterwegs sind. Eine klare Linie ist allerdings nicht wirklich vorhanden, so klingt der Opener In deinem Reich schwer nach EYEHATEGOD, das Instrumental Tag der Rache strotzt nur so vor DISMEMBER-Riffs und Die Hure erinnert an DARKTHRONE Mitte der Neunziger.

MISANTHROP ballern sich quer durch ihre Plattensammlung, ziemlich konzeptlos, da werden Riffs aneinander gepackt, die keinen Sinn ergeben, wie in Menschenfeind und Feuchtes Grab, da wird viel Wert gelegt auf Abwechslungsreichtum, aber das nützt nichts, wenn es sich anfühlt, als hätte man drei unfertige Songs gleichzeitig gehört. Bestenfalls wird es mal recht atmosphärisch und düster, wie Hoch zum Glockenturm zeigt, im schlechtesten Falle sind MISANTHROP einfach nur stumpf und platt. Vor allem wenn der gesichtslos und monoton grunzende und kreischende Sänger die klischeehaften Texte ausspeit, das hat etwas von den frühen EISREGEN. Auch das Drumming ist leider nicht immer sicher, gerade in den Blast-Passagen.

Trotz der recht guten Ausgangsbasis ist MISANTHROP mit ihrem Debütalbum Das große Sterben kein wirklich gelungenes Lebenszeichen geglückt. Songschreiberisch zerfahren, wenn auch mit einigen guten Ansätzen, Instrumental und gesanglich, bis auf den Bass und einige Gitarren eher schwach, mit zu langen Songs und einer fragwürdigen, klischeehaften Aussage. Da ist die dreckige und derbe Produktion, die hoffentlich gewollt so klingt, noch das gelungenste an diesem Debütalbum. Die Münchner MISANTHROP sollten sich noch ein wenig länger im Proberaum verschanzen, damit hieraus noch etwas Ordentliches wird. Das große Sterben gibt es für 5 € zuzüglich Porto zu erwerben bei Haris Durakovic, Görrestraße 11, Apartment 66, 80798 München.

Veröffentlichungstermin: Mai 2008

Spielzeit: 48:51 Min.

Line-Up:
Robert Breuning – Vocals
Haris Durakovic – Guitar
Raphi – Bass
Michael Schmied – Drums

Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/thetruemisanthrop

Tracklist:
1. In Deinem Reich
2. Analogramm
3. Menschenfeind
4. Tag der Rache
5. Feuchtes Grab
6. Die Hure
7. Hoch zum Glockenturm
8. Hass

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