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MEGACHURCH: 2 – Judgement Day [Re-Release]

Hemmungsloses Zerstören ohne schlechtes Gewissen, eine kindliche Freude am Kaputtmachen, YOLO in Reinkultur.

Wenn du dich unbedingt mit jemandem anlegen willst, dann bitte nicht mit MEGACHURCH. Die nehmen deinen abgerissenen Schädel und spielen damit nach der Bandprobe Fußball. Die nehmen für Gigs deine ausgerissenen Arme und spielen damit Schlagzeug und deine Gedärme spannen sie auf ihre Bässe. Frei jeglicher Moral prügeln MEGACHURCH voller Freude durch geil geriffte Songs in denen Gitarren nichts verloren haben. Dafür meuchelt dich die Power von zwei derb verzerrten Bässen nach allen Regeln der Kunst nieder. Judgement Day, das zweite Album von MEGACHURCH, ist ein furioser Rock and Roll-Angriff, es überrennt den Hörer mit seiner ungestümen Riff-Power, mit dem hemmungslos dreschenden Schlagzeug und mit dem herrlich dreckigen Sound der beiden Bässe. Gesang gibt es keinen, dafür eine Menge Samples aus Filmen und gesampelten Gesang. Das alles wird anarchistisch zusammen geworfen, vermischt und zu einem mordsmäßig wilden Gesamtbild vermischt.

Das bereits 2011 erschienene und nun neu veröffentlichte und mit ein drei Bonussongs versehene Album der Band aus Cleveland ist irgendwo zwischen Math Rock und klassischem Heavy Metal angesiedelt, mit chaotischen Riffs, kruden Rhythmen, dann aber wieder mit einem Gespür für große Momente und epische Melodien, und zwar so, dass ich an IRON MAIDEN in der Paul Di Anno-Phase denken muss. Das ist verspielt und locker, aber unfassbar heavy und kraftvoll. Wirklich eingängig ist die Band nur, wenn es melodisch wird, das abschließende Exorcism ist sogar eine kleine Hymne. Ansonsten überfahren dich MEGACHURCH wie ein 40-Tonner einen Chihuahua, so zu hören und spüren in My Fathers Dignity. Dabei zeigen die drei Musiker eine teilweise recht politisch inkorrekte Form von Humor, siehe Gay Agenda. Das Augenzwinkern ist aber immer deutlich, Judgement Day wird so zu einer kleinen Freakshow.

Es kostet wegen der hier herrschenden Wildheit ein bisschen Überwindung, Judgement Day einzulegen, wenn es aber läuft, macht es Spaß und fordert geradezu auf, irgendwas kaputt zu machen. Das ist Anarchie im besten Sinne: Hemmungsloses Zerstören ohne schlechtes Gewissen, eine kindliche Freude am Kaputtmachen, YOLO in Reinkultur. MEGACHURCH haben mich überrumpelt, und ich vermute, dir wird es nicht anders gehen. Schade nur, dass bei diesem Re-Release mit seinem herrlich-hässlichen Cover inklusive seltsamem Cartoon nicht alle Songs des Debütalbums enthalten sind, sondern nur drei. Wegen mir hätten die drei Rabauken gerne länger brandschatzen und morden dürfen. Und das dürften Freunde von VOLT und DYSE bis hin zu MASTODON auch so empfinden.

Veröffentlichungstermin: 22. Februar 2013

Spielzeit: 38:43 Min.

Line-Up:
Mikey – Bass
Brian – Bass
Dan – Drums

Label: Stressed Sumo Records

Homepage: http://megachurch.bandcamp.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/megachurch

Tracklist:
1. Resurrection
2. Teabaggers
3. Receive It
4. Battle Hymn Of The Republican
5. Speak In Tongues
6. My Father´s Dignity
7. We Are All Witnesses
8. Judgement Day

Bonus Tracks:
9. Second Coming
10. Gay Agenda
11. Exorcism

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