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MAUDLIN OF THE WELL: Leaving Your Body Map

Eine Band, die in alle Richtungen zugleich will und dadurch nicht vom Fleck kommt…

Im Prinzip lässt sich die Kritik zur parallel erscheinenden CD „Bath“ auch auf „Leaving Your Body Map“ übertragen. Diesmal gewährt einem die Band jedoch keine Galgenfrist in Gestalt eines harmonischen Openers. „Stones Of October’s Sobbing“ und das darauffolgende „Gleam In Ranks“ sind von Beginn an musikalische Achterbahnfahrten zwischen Death-Metal-Schussfahrten, disharmonischem Rattern, kurzen akustischen Verschnaufpausen, bevor es in den Progressivlooping geht…und erneut wird nicht ganz ersichtlich, auf was das Chaos hinauslaufen soll!

Glücklicherweise folgt aber gleich darauf mit „Bizarre Flowers/A Violent Mist“ ein Höhepunkt. Der Song würde glatt MY DYING BRIDE zur Ehre gereichen – all deren Elemente sind auch in diesem Song zu finden, vor allem die Glockensounds zu Beginn lassen einen wohlig erschaudern. Doch Moment, das war vor Minute sieben, in der doch tatsächlich die herrlich melancholische Atmosphäre mit einem fröhlich-lockeren Jazzrockpart vergewaltigt wird! ARGH! Kaum ist das geschehen, kehren die Songstruktur-Terroristen wieder zur anfänglichen düsteren Stimmung zurück, doch wirklich darauf einlassen kann man sich nicht mehr nach dieser kruden Missetat. Auch in der Folge stehen immer wieder verquere, abstruse Stilmixturen dem ansonsten durchaus tiefgründigen Hörgenuss im Weg, öfters noch als auf „Bath“, weswegen ich „Leaving Your Body Map“ nur hartgesottenen Avantgardisten empfehlen kann.

MAUDLIN AND THE WELL wollen zu viel auf einmal

Ein wenig leiden „Bath“ und „Leaving Your Body Map“ unter dem „Load“/“Re-Load“-Syndrom, will heißen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, aus den über zwei Stunden Material die besten Songs auszuwählen und eine einzelne, dafür aber richtig gute Scheibe auf den Markt zu bringen, die im Falle von MAUDLIN OF THE WELL sicherlich an Größen wie eben THE 3RD AND THE MORTAL oder auch die seligen DARK MILLENNIUM herankommen könnte, hätte man sich auf Stücke wie „Girl With A Watering Can“, „Geography“ und „Monstrously Low Tide“, die jeweils nur mit einem Symbol bezeichneten ersten Instrumentals sowie die bereits in den Reviews positiv erwähnten Songs mehr konzentriert, statt sich von einem verwaschenen, überhöhten Anspruch in die Irre führen zu lassen. So bleibt der Eindruck von einer Band, die in alle Richtungen zugleich will und dadurch nicht vom Fleck kommt.

Spielzeit: 61:02 Min.

Line-Up:

Jason Bittner – Trompete
Jason Byron – Gesang, Keyboards, Percussion
Toby Driver – Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards, Cello, Percussion
Maria-Stella Fountoulakis – Gesang
Sam Gutterman – Gesang, Schlagzeug, Percussion, Gitarre
Nicholas Kyte – Bass
Greg Massi – Gesang, Gitarre
Terran Olson – Gesang, Keyboards, Klarinette, Flöte, Percussion
Josh Seipp-Williams – Gitarre

Produziert von Jim Fogarty
Label: Dark Symphonies

MAUDLIN OF THE WELL „Leaving Your Body Map“ Tracklist

  1. Stones Of October’s Sobbing
  2. Gleam In Ranks
  3. Bizarre Flowers/A Violent Mist
  4. (Symbol 3)
  5. The Curve That To An Angle Turn’d
  6. Sleep Is A Curse
  7. Riseth He, The Numberless
  8. (Symbol 4)
  9. Monstrously Low Tide

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