Zumindest Shouter Sean Harmanis hatte in der Vergangenheit seine Probleme mit dem Bandnamen, wie er 2017 im Rahmen eines „Ask me Anything“-Events auf der Diskussionsplattform Reddit [Link zu reddit.com] offenbarte. Vielleicht also hat der Frontmann nun endlich seinen Frieden damit gemacht, trägt doch Album Nummer sechs genau jene Worte im Titel. „Make Them Suffer“ ist für die Australier darüber hinaus der erste große Schritt in einem neuen Kapitel, trennte man sich doch 2022 von Keyboarderin und Sängerin Booka Nile.
Dass deren Posten mit Alex Reade (Ex-DROWN THIS CITY) durchaus hochkarätig nachbesetzt wurde, eröffnet MAKE THEM SUFFER nun ganz neue Möglichkeiten. Denn neben dem Klargesang, der für gewöhnlich in den melodischen Refrains zum Tragen kommt, unterstützt die Musikerin ihren Kollegen am Mikro auch mittels herrlich garstiger Screams. Zu hören ist das unter anderem in der grandiosen Single „Doomswitch“, welche die Band für gut viereinhalb Minuten an der Spitze des modernen Metalcore verortet.
MAKE THEM SUFFER präsentieren sich oft unaufhaltsam, doch manchmal auch risikoscheu
Tief gestimmte Gitarren, eine US-typische Produktion am Anschlag und ein Gewitter an Synthesizern liefert die gezielte Reizüberflutung, der schließlich ein eingängiger Refrain Luft macht. Dieses Niveau halten MAKE THEM SUFFER auch im intensiven „Ghost of Me“ oder dem unnachgiebigen „Mana God“, wo das Quintett die Daumenschrauben nicht eine Millisekunde lockerlassen will.
In jenen Augenblicken zeigt „Make Them Suffer“ eine Band an ihrem Zenit: ein Kollektiv, welches darüber hinaus bis ins kleinste Detail verstanden hat, wie das Genre im Jahr 2024 tickt. Umso bedauerlicher ist es folglich, wenn die Zahnräder zwischendurch nicht ganz so perfekt ineinandergreifen. „Oscillator“ und „Epitaph“ etwa sind solide Kompositionen mit Groove und Melodie, ohne den Status quo ansatzweise herauszufordern. Risikoscheu und angepasst verkaufen sich MAKE THEM SUFFER hier zwar auf durchaus ordentlichem Niveau, doch definitiv unter Wert.
Auch 2024 bleiben MAKE THEM SUFFER eine sichere Bank für den modernen Metalcore
Seine Lockerheit findet das Gespann dafür auf der Schlussgeraden wieder, wo „Tether“ mit schmissigem Riffing sowie getragenem Klargesang aufwartet und jene Tugenden gleich auf den folgenden Rausschmeißer „Small Town Syndrome“ überträgt. Das stimmt versöhnlich und hebt das Album gleichzeitig auf ein durchaus überzeugendes Level, das allein den Lorbeeren der frühzeitig vorausgegangenen Singles nicht gänzlich gerecht werden kann. Eine sichere Bank für den modernen Metalcore bleiben MAKE THEM SUFFER jedoch weiterhin – dafür steht die Band mittlerweile sogar ganz bewusst mit ihrem Namen.
Veröffentlichungstermin: 07.11.2024
Spielzeit: 38:44
Line-Up
Sean Harmanis –Vocals
Nick McLernon – Gitarre
Alex Reade – Keyboards, Keytar, Vocals
Jaya Jeffery – Bass
Jordan Mather – Drums
Produziert von Nick McLernon, Sean Harmanis und Jeff Dunne (Mix und Mastering)
Label: SharpTone Records
Facebook: https://www.facebook.com/makethemsufferau/
Instagram: https://www.instagram.com/makethemsuffer
Bandcamp: https://makethemsuffer.bandcamp.com/
MAKE THEM SUFFER “Make Them Suffer” Tracklist
- The Warning
- Weaponized
- Oscillator (Video bei YouTube)
- Doomswitch (Video bei YouTube)
- Mana God (Video bei YouTube)
- Epitaph (Video bei YouTube)
- No Hard Feelings
- Venusian Blues
- Ghost Of Me (Video bei YouTube)
- Tether
- Small Town Syndrome