LUNATICS WITHOUT SKATEBOARDS INC.: Welcome To The Asylum

Lohnenswerter Re-release des 89er-Debüts der holländischen Thrashcoreler-

Bei Welcome To The Asylum handelt es sich um den remasterten Re-Release des ursprünglich im Jahr 1989 veröffentlichten Debüts von LUNATICS WITHOUT SKATEBOARDS INC.. Um ehrlich zu sein, hatte ich zwar damals über die Band gelesen, aber bis vor kurzem tatsächlich noch keinen Ton gehört.

Stilistisch kann man die Holländer in den Bereich einordnen, der vor über 15 Jahren gemeinhin als Thrashcore bezeichnet wurde. Die Jungs nahmen sich quasi den Bay-Area Speed und Thrash Metal vergangener Tage zum Vorbild, griffen zusätzlich aber auf teilweise etwas simpleres Riffing und diverse Anleihen aus dem Hardcore-Bereich auf. Mit dem, was heute als XY-Core bekannt ist, hat die Mucke selbstverständlich rein gar nichts zu tun, vergleichbar sind die LUNATICS WITHOUT SKATEBOARDS INC. eher mit 80er-Helden wie z.B. D.R.I., wobei unsere holländischen Freunde etwas gemäßigter und strukturierter, weniger lärmig und nicht ganz so ruppig zu Werke gingen. Man fühlt sich beim Hören von Welcome To The Asylum jedenfalls wunderbar in die gute alte Zeit zurückversetzt, selten klangen Bands später noch so sorglos und waren dermaßen down-to-earth, dass die Bandmitglieder nicht einmal einen Nachnamen nötig hatten, geschweige denn irgendwelche weit hergeholten Pseudonyme.

Die L.W.S. Inc. (so wurden sie auch damals kurz bezeichnet) gehen aber trotz einer gewissen Unbekümmertheit ganz und gar nicht stupide vor und bieten jede Menge Abwechslung, scheuen sich nicht davor, wie z.B. in Mental Weakness, mal einen Akkustik-Part einzubauen, und variieren auch was die Geschwindigkeit anbelangt – war A.D. 1989 in dem Bereich nicht unbedingt üblich…
Mir läuft die CD, die übrigens mit den Stücken vom 88er-Demo Death And Die angereichert wurde, sehr gut rein. Die Produktion ist, wenn man Alter und niedriges Budget bedenkt, mehr als nur okay, verantwortlich hierfür war übrigens MEKONG DELTA-Mainman Ralph Hubert.
Meiner Meinung nach macht eine Neuveröffentlichung in diesem Fall wirklich Sinn, zumal das Original schon seit Jahren vergriffen ist und es mit Sicherheit noch einige Leute gibt, die sich für diese Art Mucke begeistern können. Die Aufmachung könnte meines Erachtens etwas aufwändiger sein, außerdem würde ich es bevorzugen, wenn das Originalcover auch in Originalgröße zu sehen wäre und nicht durch das hässliche Dutch Metal Cult Series-Logo unnütz verkleinert werden würde. Beim Tracklisting hat sich gegen Ende noch ein kleiner Fehler eingeschlichen, da der auch hier enthaltene 89er CD-Bonustrack Chop Til Death mal kurz unterschlagen wird und man sich wundert, warum man plötzlich zwei Songs später nochmals das gleiche Stück (dieses Mal als Bonus-Demotrack richtig angegeben) zu hören bekommt. Nur ein kleiner Schönheitsfehler, aber wie beschrieben etwas verwirrend und eigentlich ein Fehler, der nicht passieren dürfte.
Egal, wer Lust auf eine gut einstündige Reise zurück in die Zeit hat, macht mit Welcome To The Asylum jedenfalls ganz und gar nichts verkehrt, absolut kaufenswertes Album!

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 61:53 Min.

Line-Up:
John – vocals
Dennis – guitar
Joost – guitar
Manfred – bass
Donovan – drums

Produziert von Ralph Hubert
Label: Rusty Cage Records

Tracklist:
1. Crystal Lake
2. L.W.S. Inc.
3. Die A Violent Death
4. 1428 Elmstreet
5. Count Your Blessings
6. Mental Weakness
7. Go Song
8. A Prayer For The Dying
9. Pieces Of Human Waste
10. Curse Of The Creeps
11. Chop Til Death

Bonustracks Death And Die Demo
12. L.W.S.
13. Chop Til Death
14. Dead Or Alive
15. Mental Weakness
16. Condemned Property

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