LUNATIC DICTATOR: Suicide For Life

Death/Thrash, der durchaus mit einigen Höhepunkten aufwarten kann, die aber nicht konstant gehalten werden können.

Wenn Mitglieder von den spaßigen BÖSEDEATH mit dem Taktklopfer von Deutschlands unlustigster Spaßband A.O.K. Musik machen und das Death Metal nennen, dann kann man eigentlich nur skeptisch sein. Allerdings zu unrecht. Von den unsäglichen A.O.K. ist man nämlich glücklicherweise weit, sehr weit entfernt. Was hier geboten wird ist Old School Todesmetall mit Thrash-Einflüssen. Nicht neu, aber großteils gut.

Auch wenn sich bei mir sämtliche Selbstschutzmechanismen bei dem furchtbaren Snare-Sound zusammenziehen, so kann ich mich doch der Magie einiger Kompositionen nicht entziehen. Der Eingangs-Knüppler Silent Screams kann zum Beispiel mit einem schönen Midtempo-Refrain aufwarten und auch das folgende Remember The Fallen kann mit druckvollen und prägnanten Riffs überzeugen. Erst das dritte Stück Call Of Death kann mich dann aber wirklich in seinen Bann reißen. Das Teil ist ein verdammter Hit. Eher langsamer gehalten und mit einem klasse Lead im Refrain, das Stück sollte jeder kennen. Aber das gilt`s eben auch jetzt auf dem Rest des Albums zu halten, was Stücke wie War oder God auch ganz passabel tun. Mit dem ein oder anderen Riff schimmert auf Suicide For Life auch mal eine dezente Hardcore-Tauglichkeit durch, wie sie auch KATAKLYSM heute darbieten. Lieder wie das schnellere Skeleton Dance können allerdings nicht mithalten und zeigen, dass LUNATIC DICTATOR bei Midtempo-Kompositionen einfach besser sind. Die BOLT THROWER-Dampfwalze Reborn beweist das sehr eindrucksvoll und bietet nach Call of Death für mich den zweiten Höhepunkt des Albums.

Aber auch Stücke wie Until Death und Forgotten Words können überwiegend mit guten Momenten dienen. Eher thrashige Lieder hingegen, wie zum Beispiel das vormals erwähnte Skeleton Dance und auch das Abschlussstück Hatred lassen mich dagegen eher kalt.

Alle in allem haben sich schlimme Befürchtungen auf jeden Fall in keiner Weise bewahrheitet. Die Produktion erinnert zwar etwas an BÖSEDEATH, aber zum Glück findet man (bis aus das verrückte Schreien als Outro) nichts, was auch nur ansatzweise an die Untaten von A.O.K. denken lässt.

Für mich sind LUNATIC DICTATOR in ihren Death Metal-Momenten am Besten, wenn sie das Tempo etwas drosseln und Old-School-Riffs austeilen, also, wenn sie mehr walzen, statt holzen. Die Thrash-Stücke sind mir persönlich dagegen etwas identitätslos und austauschbar, wenn auch durchweg solide. Liedern, wie Call Of Death oder Reborn kann man sich aber schwer entziehen und allein deswegen ist Suicide For Life trotzdem ein starkes Album und man hört hoffentlich noch viel von LUNATIC DICTATOR.

Veröffentlichungstermin: 23.08.2004

Spielzeit: 48:09 Min.

Line-Up:
Tommel – Gesang

Stefan – Drums

Flo – Gitarre

Ralf – Gitarre

Matze – Bass

Produziert von Admiral Sound Studio & LUNATIC DICTATOR
Label: Twilight Vertrieb

Homepage: http://www.lunaticdictator.com

Email: webmaster@lunaticdictator.com

Tracklist:
01. Silenc screams

02. Remember the fallen

03. Call of death

04. Q

05. War

06. God

07. Prophecy

08. Skeleton dance

09. Reborn

10. Until death

11. Forgotten words

12. Hatred

13. Outro

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