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LOCKJAW: Arrive & Escape

Die Jungs sehen so brav aus, wie sie klingen. Aber ist die Musik deswegen gleich schlecht?

Hört, hört, das wenn mal keine Überraschung ist: LOCKJAW mögen so brav aussehen, wie sie klingen, doch sie sind deshalb keineswegs schlecht. LOCKJAW aus Solingen haben in den neun Jahren ihres Bestehens schon einiges gelernt und sind nicht nur gute Songwriter, sondern bauen auch sehr gut Stimmungen auf, erzeugen teilweise wirklich Gänsehaut und auch wenn saftige Riffs und Power-Chords größtenteils fehlen gibt es einige wirklich gute Melodien, die diese gar nicht vermissen lassen.

Doch seien wir ehrlich, auch wenn die Gitarren teilweise schön nach AT THE DRIVE-IN klingen, die Emo-Jungs LOCKJAW haben ganz andere Qualitäten. Nicht nur die melodische Ausrichtung des Materials geht so richtig gut ins Ohr und dürfte für einen sonnigen Tag am Weiher eures Vertrauens für ein paar schöne Stunden sorgen, auch oder gerade der Gesang, verfeinert diese Scheibe und gibt ihr viel von ihrer Magie. Da stört es auch nicht, dass der Gesang etwas eindimensional ist und eigentlich nur in eine Richtung geht. Da haben wir es: Tobias Clauberg ist technisch nicht der beste Sänger, aber in Sachen Ausdruck ist er ganz vorne dabei.

Mal punkig, mal rockig und gerne mal melancholisch, LOCKJAW sind in allen Bereichen zu Hause, schlittern manchmal knapp daran vorbei seicht zu werden, kriegen aber immer wieder die Kurve und schreiben hervorragende Songs wie Fire in the Underground, Breathe On, When Red Light´s Calling und Vacuum, nach denen man sich einfach gut fühlt. Da kommt es nicht darauf an, ob die Band nun hart oder zart ist, da kommt es einfach auf das Gefühl an, dass die Band vermittelt. Und das ist ein Gutes.

Ein gutes Gefühl habe ich nicht nur bei dem starken Songmaterial, sondern auch dabei, was aus der Band mit diesem Album werden kann. Wenn man an den Erfolg von THURSDAY und Co. denkt, könnte man davon ausgehen, dass LOCKJAW vielleicht auch gut erfolgreich werden. Ansonsten ist das solide produzierte Album für Emo-Jünger wirklich sehr zu empfehlen. Eine kleine Perle, die ich in meinem Plattenschrank nicht missen möchte.

Veröffentlichungstermin: 27. Juli 2004

Spielzeit: 45:46 Min.

Line-Up:
Tobias Clauberg – Vocals

Felix Knappertsbusch – Guitars

Philipp Schlemper – Guitars

Frederik Groborsch – Bass

Marius Götze – Drums

Produziert von LOCKJAW
Label: Consolidate Records

Homepage: http://www.lockjaw.de

Tracklist:
1. Scared

2. Fire in the Underground

3. Child in Spring

4. Golden State

5. Breathe On

6. When Red Light´s Calling

7. Scars

8. Vacuum

9. Simplifier

10. Long Walk Home

11. A New Dawning

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