Lange Zeit hat es gedauert bis ich Zugang zu dieser Scheibe fand, doch irgendwann wurde ich belohnt. LENGTH OF TIME, neben ARKANGEL die zweite Band des belgischen Gitarristen Kirby, betreten völlig eigene Wege, irgendwo zwischen HATEBREED und den DEFTONES, zwischen MERAUDER und ALICE IN CHAINS. Die Stirn darf diesbezüglich gerne gerunzelt werden, schließlich hört sich das so an, als würden Maggi und Knorr zusammen Döner hersstellen – also genauso unappetitlich.
Doch LENGTH OF TIME sind Schubladen so egal wie dem Hund eine Katzenhaarallergie. Rock ist das Stichwort, verbunden mit Mosh-Passagen, die leider zumeist im Midtempo-Bereich bleiben. Dennoch ist einiges an Abwechslung geboten, denn der Gute Kirby schüttelt sich klasse Riffs aus dem Ärmel und verbindet in den recht anspruchsvollen Songs Härte und Melodik sehr homogen. Dazu singt Ives Ross souverän, mit genügend Abwechslung zwischen markerschütternden Schreien und cleanen Gesängen. Die Art, in der LENGTH OF TIME ihre Stücke arrangieren kommt der von Three Humid Nights in the Cypress Trees von BLOODLET nahe. Sicherlich, die Musik kann man nicht vergleichen, aber ihre Herangehensweise ans Songwriting ist eine Ähnliche.
Wer mit so einem sicken Mix was anfangen kann ist mit LENGTH OF TIME sicherlich gut bedient, aber Puristen und Leute, die ständig aufregende Brutalität in ihrer Musik hören wollen sollten von diesem Album eher die Finger lassen. Ich persönlich emfinde Antiworld sehr gelungen, doch die Eingewöhnungsphase ist enorm lang.
VÖ: 21. April 2003
Spielzeit: 46:48 Min.
Line-Up:
Kirby – Guitars
Zegers C – Drums
Meseuw V – Bass
Ives Ross – Vocals
Label: I Scream Records
Homepage: http://www.lengthoftime.com
Email: michelkirby@hotmail.com
Tracklist:
1. This is not Fear
2. One Lie Leads to Another
3. AntiWorld (death of a rock star)
4. The Truth (is just a feeling)
5. Men into Gods
6. Was is Heaven?
7. Anger to Believe
8. Life Reform
9. I Had to Know
10. Babylon Starz