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LEADER OF DOWN: The Screwtape Letters

LEADER OF DOWN stehen auch heute noch indirekt für MOTÖRHEAD, genauer gesagt für deren 2011 verstorbenen Ex-Gitarristen Michael „Würzel“ Burston. Das 2018er Debüt „Cascade Into Chaos“ hatte reichlich Freunde gefunden. Nun steht das zweite Album der Briten an, um die Hard`n´Heavy-Gemeinde aufzumischen.

LEADER OF DOWN zählen auch mit „The Screwtape Letters“ irgendwie zum MOTÖRHEAD-Universum

Das gelingt schon mal ganz gut mit dem treibenden Opener „Cat’s Eye Night“. Eine fette Portion NWOBHM mit reichlich Rock`n´Roll, garniert mit einem schmissigen Southern Rock-Solo. Das Programm ist geklärt, gut gelaunter Party-Rock. So fliegen auch bei „Holloway Motel“ die Gläser, wer irgendwas eigenes erwartet, der ist hier falsch oder wippt einfach mit. Geht wie bei „Hitman“ die Stimme etwas höher schaut man erst mal, ob das immer noch Matt Baker ist, der sonst eher Southern-rockig tiefergelegt trällert. Hier konnte man Dennis Stratton als Gast gewinnen, den wir auf dem IRON MAIDEN-Debüt lieben gelernt haben oder auch bei LIONHEART oder PRAYING MANTIS. Das Cameron Webb das Album produziert hat hört man nicht nur am Sound, der ein oder andere Song hat auch ohne Würzel einen kräftigen MOTÖRHEAD-Touch. Beim Titelsong zeigt das Solo, dass man auch Billy Gibbons/ZZ TOP mag.

LEADER OF DOWN bieten NWOBHM mit reichlich Rock`n´Roll und Southern-Vibes

So wird munter nach vorn gerockt, bei „Dodging The Landlord“ treffen Southern-Vocals, die an MOLLY HATCHET erinnern, auf eine dicke Schippe ungeschminkte MÖTLEY CREW. Bei „Let Them Know Your Name“ verknotet man sich das Tanzbein, nochmal dezent Southern Rock, purer simpler Rock`n´Roll, und immer dabei eine dicke Portion NWOBHM, ohne dabei zu gewollt oldschool zu wirken. „The Screwtape Letters“ klingt mehr nach gereiften Musikern, die Spaß haben beim Rocken. Die allesamt einen prima Job machen, ohne jetzt wirklich für Überraschungen zu sorgen. Auch einen echten Hit findet man nicht, die gute halbe Stunde rockt so durch und lässt den ein oder anderen Song etwas wirkungslos vorbeiziehen.

„The Screwtape Letters“ ist ein kurzweiliges Album, das aber ohne echte Überraschungen kommt

Als Gesamtwerk macht „The Screwtape Letters“ Spaß, es gibt gute Laune-Rock`n´Roll und eine gute Ladung frühe NWOBHM, garniert mit einigen Southern-Vibes. Hier und da schimmern weiterhin MOTÖRHEAD durch. Da passt es, dass LEADER OF DOWN bereits gemeinsam mit Soundalikes wie PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS und den NITROGODS die Bühne geteilt haben. Bei einigen Songs erinnern mich LEADER OF DOWN an TANK. Da passt es, dass sie diese auf deren UK-Tour supporten werden. Ein nettes Wechselspiel, letztendlich waren es TANK, die MOTÖRHEAD in den frühen 80ern als Opener begleitet haben und deren Eddie Clarke deren Debüt-Single und LP produzierte und die passende Starthilfe gab. Aber wir sind bei LEADER OF DOWN. Die liefern mit „The Screwtape Letters“ ein kurzweiliges, unterhaltsames Album, das aber ohne echte Überraschungen oder Höhenflügen auskommt. Wer das Debüt mochte, das mit etwas mehr Dreck unter den Fingernägeln daher kam, wird auch „The Screwtape Letters“ mögen. Klassische NWOBHM-Freaks und Fans der genannten Bands sollten mal reinhören.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Spielzeit: 33:10 Min.

Lineup:
Matt Baker – Gesang
Alex Ward – Gitarre
Tim Aktkinson – Bass
Dan Akaoui – Schlagzeug

Label: Cleopatra Records

Homepage: https://leaderofdown.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/leaderofdownofficial

Die Tracklist von “The Screwtape Letters”:

1. Cat’s Eye Night (Video bei YouTube)
2. Holloway Motel
3. Hitman (Video bei YouTube)
4. The Screwtape Letters
5. Dodging The Landlord
6. Here’s Johnny
7. Let Them Know Your Name
8. Whiskey Preacher
9. You Might
10. Midnight In London

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