LAST EMPIRE: Heir To The Throne [Eigenproduktion]

Zweites Album der US-Metaller. Starke Songs, schwacher Sound – trotzdem gut!

Das selbst betitelte LAST EMPIREDebüt vor einigen Jahren war eine gelungene Überraschung, für alle US Prog-Power Metal Fans, die wie ich immer auf der Suche nach frischen Talenten im Stile von STEEL PROPHET oder auch CAULDRON BORN sind. Schöner US Metal-Stoff mit anspruchsvoller Gitarrenarbeit, herrlichen Breaks und hohem Gesang – eine leider mittlerweile fast ausgestorbene Richtung.
Heir To The Throne hat es mir anfangs da nicht ganz leicht gemacht, zumal schon das Cover wirkt, als hätte man es mit einer dieser drittklassigen Billig-Combos zu tun, bei denen spielerisches Unvermögen mit Charme gleichgesetzt wird. Glücklicherweise ist dem natürlich nicht so, aber nach Einlegen der CD muss man trotzdem zunächst mal den abermals dünnen, unhomogenen Sound verdauen. Die Gitarren klingen noch ganz ordentlich, das Schlagzeug wirkt aber wie ein Fremdkörper, und die voll getriggerte Bassdrum hat leider mal wieder dieses gewisse Nähmaschinen-Feeling, was leider viel von der klassischen Atmosphäre zerstört. Man gewöhnt sich im Verlauf von Heir To The Throne daran und das Album wird dadurch nun wirklich nicht unhörbar, man hätte aber in der heutigen Zeit sicherlich mehr rausholen können.
Ansonsten ist fast alles beim Alten geblieben. Die Vocals von Brian Allen und vor allem die häufig eingesetzten Screams werden vielen mal wieder zu hoch sein, ich stehe aber eben drauf. Der Mann klingt eben nicht italienisch-dünn, sondern amerikanisch-kraftvoll, das muss bei dieser Mucke auch schlicht so sein – basta!
Die Songs kamen mir anfangs gerade aufgrund der mittelmäßigen Produktion einfacher gestrickt vor, als sie eigentlich sind, irgendwann stellt man aber fest, dass LAST EMPIRE tatsächlich nichts verlernt haben und einmal mehr einfallsreiches, verschachteltes Songwriting mit ausgefeilten Riffs und hochwertigen Soli kombinieren.
Das durchweg akustische, aber ganz und gar nicht balladeske und sehr geile The Edge Of Doom stellt eine Neuerung im Sound dar, während Marked For Death und Secrecy klassischen LAST EMPIRE-Stoff bieten. Das knapp acht Minuten währende Titelstück dürfte am ehesten das Herzstück der Scheibe sein und bietet viele Wendungen und das Ultimum an Gescreame, während das doomig beginnende und später galoppierende The Falconer der optimale Rausschmeißer ist und nochmals ordentlich auf die Glocke haut.
Wer das Debüt mochte, bzw. einen Narren an schönem, traditionellen US Stahl mit Anspruch gefressen hat, tätigt mit Heir To The Throne zu 100% keine Fehlinvestition! Wenn beim nächsten Mal dann aber produktionstechnisch alles noch ein bisschen mehr knallt, dann ist sicherlich auch niemand beleidigt.

Veröffentlichungstermin: 2009

Spielzeit: 46:34 Min.

Line-Up:
Brian Allen – vocals
Pat DeMartino – guitar
Joe Preston – bass, vocals
Darius Lindell – drums

Produziert von Darius Lindell & LAST EMPIRE
Label: Eigenproduktion, Vertrieb über Hellion Records
MySpace: http://www.myspace.com/lastempire

Tracklist:
01. Marked For Death
02. Secrecy
03. Enemy
04. The Edge Of Doom
05. Metal Might
06. Heir To The Throne
07. Summon
08. The Falconer

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