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KATATONIA: City Burials

Das zwölfte KATATONIA-Full Length-Album “City Burials” überrascht erstmal mit dem dem Cover-Artwork. Dieses lässt nämlich erstmal an SAMAELs “Ceremony of Opposites” denken, andererseits an KATATONIAs neuntes Album, “Dead End Kings”.

Ein gewisses Gefühl der Verwirrung macht sich breit, zumal gleichzeitig eine Art “City Burials” stattfindet auf der ganzen Welt (ausser in KATATONIAs Heimatstadt Stockholm), wo städtische Geschäfte größtenteils geschlossen sind – und sich eine gespenstische Atmosphäre deswegen ausbreitet.

“City Burials” ist sphärisch und leicht

KATATONIA machten als Ganzes eine ähnliche Entwicklung durch wie die ehemaligen Doom/Gothic Metal-Bands ANATHEMA oder PARADISE LOST. Alle drei haben sich in den letzten Jahrzehnten verfeinert und verzärtelt. ANATHEMA bleiben dabei extrem verletzlich und filigran, PARADISE LOST setzen wieder auf mehr Tiefe und Wuchtigkeit. KATATONIA finden sich auf “City Burials” ebenfalls mit diesem Spagat zwischen den Gegensätzen konfrontiert – und wählen den Pfad der Leichtigkeit.

Wenn Zartheit zu wenig Emotionen weckt

Diese Zartheit wird “City Burials” indes zum Verhängnis und die Zeremonie der Gegensätze will KATATONIA nicht gelingen. Die Ausgangslage für die Stockholmer wäre indes gut – sie spielen routiniert, die Produktion ist klar und transparent, ein Händchen für Melodien haben sie. Das sphärische “Vanishers” reichern KATATONIA mit Frauengesang an und klingen entsprechend verträumt, “The winter of our passing” groovt anständig. Doch über allen Songs schwebt die Refrain-Zeile des eingängigen “Flicker”: “…this is how I disappear”. 

KATATONIA verblassen langsam

KATATONIA scheinen auf “City Burials” nämlich langsam zu verblassen. Man kennt die Harmonien und Songverläufe noch von “Dead End Kings”, doch die tonnenschweren Gitarren fehlen. Das Schlagzeug rückt in den Hintergrund, die Gitarren sind zurückhaltend, Growls haben die Songlandschaft schon lange verlassen. Die emotional einnehmende KATATONIA-Atmosphäre winkt aus der Vergangenheit zum Gruße, doch nimmt anno 2020 nicht mehr gefangen. Und während LEPROUS mit ihrer sphärischen Verträumtheit auf “Pitfalls” mitten ins Herz treffen, gleitet “City Burials” distanziert vorbei. KATATONIA sind 2020 noch immer eine kompetent agierende Band, doch “City Burials” fehlt die Dringlichkeit, die einen mitten ins Herz trifft. 

Veröffentlichungstermin: 24.04.2020

Spieldauer: 48:33

Label: Peaceville

Website: http://www.katatonia.com

Line Up
Jonas Renkse – Vocals
Anders Nyström – Gitarren
Niklas Sandin – Bass
Daniel Moilanen – Drums
Roger Öjersson – Gitarre

KATATONIA „City Burials“ Tracklist

  1. Heart Set To Divide
  2. Behind The Blood (Video bei YouTube)
  3. Lacquer (Audio bei YouTube)
  4. Rein
  5. The Winter Of Our Passing
  6. Vanishers
  7. City Glaciers
  8. Flicker
  9. Lachesis
  10. Neon Epitaph
  11. UntroddenBonus tracks (Limited Edition):
  12. Closing Of The Sky
  13. Fighters
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