Das Artwork von "Jorn - Worlchanger"

JORN: Worldchanger

Jorn Lande ist es gelungen ein abwechslungsreiches Album zu kreieren, das all die Trademarks seiner sonstigen Projekte in sich vereint und sogar noch etwas darüber hinaus geht. Auf "Worldchanger" findet man sowohl die hardrockige Seite von MILLENIUM, die progressive Seite von ARK und sogar Etwas der düsteren Seite von BEYOND TWILIGHT. Ein gelungener Balanceact.

Jorn Lande, Jorn Lande, Jorn Lande…es gibt wohl derzeit keinen aktiveren Metal-Sänger als diesen Norweger und es scheint, als wolle er keinen Monat vergehen lassen, in dem er nicht ein Album auf den Markt wirft, das durch seinen Gesang veredelt wurde. Nach den beiden fantastischen Veröffentlichungen gemeinsam mit ARK und BEYOND TWILIGHT folgt nun das Soloalbum von JORN – sein zweites.

Und es ist ihm tatsächlich gelungen, ein abwechslungsreiches Album zu kreieren, das all die Trademarks seiner sonstigen Projekte in sich vereint und sogar noch etwas darüber hinaus geht. Auf „Worldchanger“ findet man sowohl die hardrockige Seite von MILLENIUM, die progressive Seite von ARK und sogar Etwas der düsteren Seite von BEYOND TWILIGHT. Dabei muss man aber ganz klar sagen, dass „Worldchanger“ in erster Linie ein Hard-Rock-Album geworden ist, das aber weit mehr zu bieten hat als die vielen uninspirierten Produktionen dieses Genres.

JORN weiß durch das Songwriting zu überraschen

JORN liefert mit „Worldchanger“ interessante Songs und ein recht breites Ideenspektrum, so dass von Langeweile zu keinem Zeitpunkt die Rede sein kann. Jeder einzelne Song (von „Glow in the Dark“ mal abgesehen) weiß durch gekonnte Wendungen im Songwriting zu überraschen und selbst aus einem ziemlich gewöhnlichen Rocker der Marke „Sunset Station“ wissen JORN und seine Mannschaft durch ein Gitarrensolo im Stile alter GARY MOORE-Sachen noch mal richtig was rauszuholen.

Wie sich das so gehört, gibt es auf „Worldchanger“ natürlich auch eine richtige Ballade in Form von „House of Cards“, mit dem Jorn Lande perfekt ein Gefühl einfängt, das heutzutage sicher viele angesichts der Ereignisse in unserer Welt mit Jorn teilen – zumindest mich spricht dieser Song absolut an und bereitet mir so manche Gänsehaut. Und wie ich es schon zuvor erwähnt habe, kann Jorn Lande auch diesen Song nicht einfach eine Ballade sein lassen, sondern überrascht durch einen ungewöhnlichen Gesangspart im Mittelteil des Songs.

„Worldchanger“ ist alles andere als weichgespült

Wer nun spätestens bei diesem Stück glaubt, es bei „Worldchanger“ mit einem typischen Hardrocksänger-Weichspülalbum zu tun zu haben, den weiß JORN mit „Bless the Child“ gleich eines Besseren zu belehren. Mit gekonntem Geknüppel und Sirenengesang zeigt sich die Band von einer völlig unerwarteten Seite und geht ab, als wäre ihnen der „Painkiller“ dicht auf den Fersen. Gleichzeitig gibt’s aber auch hier wieder feine Melodien, um sich nicht zu sehr von den eigentlichen Ursprüngen zu entfernen.

Der Titelsong „Worldchanger“ könnte dann in ähnlicher Form etwas komplexer arrangiert fast schon wieder auf einem ARK-Album stehen und selbst der „Oh-Baby-du-bist-das-allergrößte-auf-der-Welt-und-alles-was-sich-ein-Mann-nur-wünschen-kann“-Song „Christine“ wirkt in der Form, wie ihn Jorn Lande und seine Begleitband bringen, kaum kitschig und abgegriffen.

JORN gelingt mit „Worldchanger“ ein beachtlicher Balanceakt

Ich will jetzt gar nicht behaupten, dass „Worldchanger“ das absolute Überalbum geworden ist und den Begriff Hard Rock völlig neu definiert. Dennoch denke ich, dass JORN die verschiedensten Zutaten mit seinen Roots sehr gekonnt zusammenmischen konnte, um ein Album zu erschaffen, das alle Freunde gepflegten Hard Rocks begeistern dürfte, durchaus aber auch diejenigen ansprechen kann, die mit den sonstigen Projekten Jorn Landes etwas anzufangen wissen. Ein mehr als gelungener Balanceact!

Und während ich das Review so tippe, fällt mir ein, dass ich doch mal noch einen Blick drauf werfen könnte, wer denn angesichts der Knüppelparts bei „Bless the Child“ hinter dem Schlagzeug sitzt – und was muss ich da lesen? Jan Aksel Hellhammer????? Sollte sich hier tatsächlich der MAYHEM-Schlagzeuger an ein Hard-Rock-Album gewagt haben? Es scheint beinahe so zu sein, eine Tatsache, die „Worldchanger“ sicher nicht uninteressanter macht…

Veröffentlichungstermin: Oktober 2001

Spielzeit: 42:31 Min.

Line-Up:

Jorn Lande – Vocals
Tore Moren – Guitars
Sid Ringsby – Bass
Jan Aksel Hellhammer – Drums

Produziert von Jorn Lande
Label: Frontiers Records

JORN „Worldchanger“ Tracklist

1. Tungur Knivur
2. Sunset Station
3. Glow in the Dark
4. Hous of Cards
5. Bless the Child
6. Captured
7. Worldchanger
8. Christine
9. Bridges will burn