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JOLLY JUMPERS: Hometown Hi-Fi

Der staubtrockene, bodenständige Garage-Rock, der sich mit Blues- und Country-Einflüssen vermengt, ist introvertiert und über weite Strecken reichlich monoton.

Seit 25 Jahren existiert diese finnische Combo bereits, konnte sich aber außerhalb ihres Heimatlandes noch keinen großen Namen machen. Nimmt man Hometown Hi-Fi zum Maßstab, so ist dies nicht weiter verwunderlich. Der staubtrockene, bodenständige Garage-Rock, der sich mit Blues- und Country-Einflüssen vermengt, ist introvertiert und über weite Strecken reichlich monoton. Zurück bleibt ein ratloser, verwirrter Hörer, dem der Zugang zu diesem Werk wirklich nicht leicht gemacht wird.

Hometown Hi-Fi ist sehr einfach produziert: Die angezerrten, schrammeligen Rhythmus-Gitarren und die bewusst übersteuerten und dadurch unangenehm kratzenden Lead-Gitarren sind mehr als gewöhnungsbedürftig. Positiv fällt hingegen der sehr natürliche Schlagzeugsound auf. Über dieser Geräuschkulisse gibt Petri Hannus mit seinem technisch schwachen, säuselnden Gesang streckenweise eine gute Figur ab. Bei Songs wie The Matrix mit seinen hässlichen Gitarren hingegen singt der Mann verdammt schief, und hier wird auch deutlich, dass er stimmlich doch sehr limitiert ist. Ein wenig aus der Monotonie herausreißen kann Marikka Inkala, die bei One Love für den Gesang zuständig ist. Hier wird an der Gitarre umso mehr soliert, was allerdings sehr improvisiert und dadurch manchmal ziemlich unpassend wirkt. Die Gitarren erzeugen bei diesem Song eine harmonisch sehr einfache Basis und lassen Marko Leuanniemi sehr viele Freiräume für interessante Basslinien. Der einzige Song, der durch und durch als gelungen bezeichnet werden kann und sich auch im Ohr des Hörers festzusetzen vermag, ist allerdings Catskills Rock, der in einer weniger rockigen Version als Catskills Crash das Album abschließt. In ersterer Version sorgen Drums und Bass für den nötigen Drive, über denen bluesige Gitarrenlicks und eine sehr eingängige Gesangslinie ihre Wirkung entfalten können. Die endlosen, ausufernden Solopassagen, bei denen sich oft zwei Gitarren duellieren, wirken hier zudem deutlich durchdachter und werden zu keiner Sekunde langweilig – und das, obwohl man nicht von der schon von tausenden Gitarristen abgegrasten Bluesskala abweicht.

Letztlich bleibt dies allerdings ein seltener Lichtblick auf einem Album, welches als Ganzes einfach zu monoton ausgefallen ist und bei dem die Musiker immer wieder den Song aus dem Auge verlieren.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 52:19 Min.

Line-Up:
Petri Hannus – guitars, vocals

Keijo Pirkola – drums

Marko Leuanniemi – bass

Gäste:

Rauno Härönen – guitar

Marikka Inkala – vocals

Hertta Hannus – child voice
Label: Hot Igloo

Hompage: http://www.jollyjumpers.fi

Tracklist:
1. Pittsburgh Paranoids

2. The City

3. One Love

4. The Blackbird And The Cockoo

5. Catskills Rock

6. Amazon

7. Elite

8. The Matrix

9. Desert Rose

10. Catskills Crash

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