Zugegebenermaßen konnte ich die Stimme JEFF SCOTT SOTOs eine Zeitlang nicht mehr hören, war doch in den Achtziger und Neunziger Jahren kaum eine Hard Rock und Melodic Metal Band vor seinem Mitwirken sicher. Neben dem „hauptamtlichen“ Schaffen bei (u.a.) PANTHER, EYES, KUNI, TALISMAN, TAKARA, AXEL RUDI PELL und natürlich YNGWIE J. MALMSTEEN war er in geradezu inflationärer Häufigkeit für Backgroundvocals diverser Bands, Soundtracks und Projekte verantwortlich. Aber nachdem sich der gute Jeff mit seiner letzten Solo-CD „Love Parade“ und seinen hochdotierten Auftritten in einer Coverband (!!!) in Las Vegas etwas vom Metier gelöst hat, überrascht „Prism“ mit alter Frische in seinem altbekannten Genre. Und das ist und bleibt hochmelodischer, hochglanzpolierter Hard Rock mit bluesigen oder leicht jazzigen Tönen, nie zu weit vom Mainstream entfernt, hochprofessionell produziert und umgesetzt. Insgesamt 14 Musiker haben JSS bei seinem zweiten Solo-Gehversuch unter die Arme gegriffen und für eine durch und durch erfreuliche Scheibe gesorgt, die lediglich mit dem Duett „I Want To Take You Higher“ (mit Wunderstimme Glenn Hughes) einen Downer zu verzeichnen hat. Was natürlich kein Mensch zugibt, um nicht als Banause dazustehen. Aber egal, die anderen 10 Tracks zeigen Soto in ausgezeichneter Verfassung, wenn er sich etwas mehr auf ein oder zwei Projekte fokussiert, wird er auch den von ihm sehnlichst erwarteten (und ihm auch gegönnten) kommerziellen Erfolg ernten.
Wings
Spielzeit: 51:22 Min.
Line-Up:
Jeff Scott Soto – v
Gary Schutt, Howie Simon, Alex Llorens, Brian Young, Jay Michael, Mikos Scarbacci, George Bernhardt, Steve Acosta – g
Michael Scott, Jay Michael, Gary Schutt, Antony Papa, Doug McRoy, JSS – b
Alex Papa – dr
Sam Isanogud, JSS – key
Produziert von JSS
Label: Frontiers Records
Tracklist:
1.Eyes Of Love 2.Heaven Knows 3.Don t Come Easy 4.Don t Wanna Say Goodbye 5.I Want To Take You Higher 6.Holding On 7.2 Late 4 Goodbyes 8.Till The End Of Time 9.How Long 10.By Your Side 11.Don t Walk Away