blank

IMPERIOUS: Varus

Ambitioniertes Werk mit einigen Längen. Irgendwo zwischen Black Metal, Doom und PRIMORDIALesker Erhabenheit.

Varus, Varus, gibt mir meine Legionen wieder… Das sollen die Worte von Kaiser Augustus gewesen sein, als er erfuhr, dass der gute Varus in der Schlacht im Teutoburger Wald neben seinem eigenen Leben gleich noch drei Legionen verlor. Wer so viele Männer im Krieg verheizt kann schon mal sauer werden. Oder depressiv. Oder beides. IMPERIOUS entscheiden sich bei der Vertonung dieser schweren (und letzten) Stunden im Leben des Varus zumindest musikalisch für letzteres und so stehen doomige Passagen neben schwarzmetallischen Wutausbrüchen, dazu ein wenig PRIMORDIALeske Erhabenheit. Eingeleitet wird das ganze von einem gesprochenem Intro, während der Anfang von Publicus Quinctilius Varus nach PRIMORDIAL, garniert mit melancholichem Gitarrenlead klingt. Danach folgt ein schneller Black Metal-Part, bei dem das ziemlich monotone Drumming leider negativ ins Gewicht fällt. Allgemein wirken die richtig schnellen, aggressiven Passagen zu großen Teilen etwas monoton und austauschbar, bei den epischen und doomigen Stellen schlagen sich IMPERIOUS größtenteils besser. Ein weiterer Schwachpunkt ist der Gesang von Sertoruius, dessen Gegrummel leider recht abwechslungsarm ist.

Gute Ansätze sind bei diesem ambitionierten Werk auf jeden Fall zu erkennen und auch in die Aufmachung wurde durchaus Mühe investiert. So kommt Varus in einer DVD-Hülle mit entsprechendem Cover und einem Booklet mit den Texten, die zum Teil in Erzählungsform, zum anderen Teil aber auch in Dialogform verfasst sind. Allerdings haben sich in den siebzig Minuten, die Varus dauert auch so einige Längen eingeschlichen. Einige Songs sind einfach zu lang gezogen und manche Passagen eben einfach zu monoton. Allerdings hat Varus auch eine Menge wirklich guter Momente und ist ein atmosphärisch dichtes Gesamtwerk. Wenn IMPERIOUS mit ihrem nächsten Album aber vollends überzeugen wollen, müssen sie noch daran arbeiten, ihre Musik auch über die volle Distanz spannend zu halten, ihr Songmaterial straffen und am Gesang arbeiten. Trotzdem sollten Fans von Pagan Metal der sich abseits von fröhlicher Tanzmusik bewegt hier auf jeden Fall reinhören, denn IMPERIOUS haben auf jeden Fall Potential.

Veröffentlichungstermin: 2011

Spielzeit: 70:00 Min.

Line-Up:
Sertorius – bass, vocals
Kalmesh – guitars
Iluaar – guitars
Linchre – drums

Produziert von Sertorius & Matthias Schott @ Sorcerers Cave & The Hive
Label: Heretic Visions / Twilight
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/imperiousmetal

Tracklist:
01. Prologue
02. Publicus Quinctilius Varus
03. Arminius
04. Segestes´s Charge
05. 3 Legions March
06. The Battle Of The Teutoburg Forest
07. 9 a.d. Autumn
08. Quintili Vare, legions redde!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner