blank

IGNITION: Vengeance

Zeitgemäßer Power Metal aus dem Pott. IGNITION schaffen es mit “Vengeance”, sich geschickt zwischen die Stühle zu setzen.

Da sieht man mal, was so ein Bandname anrichten kann. Ich hatte IGNITION bisher eher so im Bereich Heavy Rock vermutet – natürlich ohne je einen Ton von der Band gehört zu haben. Mit der Veröffentlichung ihres dritten Albums, welches zur Rezension seinen Weg zu mir gefunden hat, werde ich nun also eines Besseren belehrt. Allerdings scheint man sich auch beim Label nicht so ganz sicher zu sein. So steht in den ersten Zeilen der Bandinfo was von “klassischem US Power Metal”, später dann von “einer Mischung aus BLIND GUARDIAN und TRIVIUM”. Hm… Nach diversen Durchläufen würde ich sagen, die Wahrheit liegt eher bei der zweiten Einordnung, auch wenn ich auch diese nur sehr bedingt mitgehe.

Klassischer Power Metal mit einem Schuss Moderne – IGNITION schaffen den Spagat

Die Duisburger spielen in der Tat einen Mix aus klassischem Power Metal mit einem Schuss Moderne, was sich vor allem im Gitarrensound und einigen modernen Riffs äußert. Bei den Gitarrenharmonien könnte man tatsächlich hier und da an BLIND GUARDIAN denken, in den heftigeren Momenten blitzt aber auch Melo Death schwedischer Schule durch. Auf dem Papier wäre das erstmal eine Mischung, der ich mit Skepsis begegnen würde, bei IGNITION fügt sich das aber alles wunderbar zusammen. Letztendlich bekommen wir hier zeitgemäßen Power Metal geboten, den ich allerdings eher europäisch als amerikanisch geprägt sehen würde.

Der Großteil der Songs auf “Vengeance” geht ordentlich nach vorne los

Viel wichtiger ist aber natürlich die Qualität der Mucke und hier machen IGNITION eine ziemlich gute Figur. Frontmann Dennis Marschallik wechselt dabei zwischen relativ klassischem Metal-Gesang und modernem Shouting und macht das alles ziemlich gut. Seine Stimme hat Kraft und eine gewisse raue Kante aber er haut auch richtig geile, melodische und hymnische Gesanglinien raus. Die beiden Gitarristen Christian Bruckschen und Sebastian Ernst stehen dahinter allerdings nicht zurück sondern hauen jede Menge knackige Riffs von tollen Harmonien raus. Die Gitarren sind teilweise echt all over the place.

Ein starker Sänger und großartige Gitarrenarbeit sind die Highlights auf “Vengeance”

Die Songs gehen größtenteils ordentlich nach vorne, wobei Bridge und Refrain dann deutlich melodischer und häufig auch hymnisch ausfallen und vor allem in den Strophen ordentlich Gas gegeben wird. “Beastmode” ist insgesamt wohl der modernste Song, das Riffing ist heavy as shit, dazu gibt es aggressive shouts, der Gesang in Bridge und Refrain ist dann wiederum melodisch und hymnisch, erinnert mich zwischendurch sogar an Chris Birx von MOTORJESUS, was von mir nur als dickes Kompliment verstanden werden kann! “Kingdom Of Lies” ist ein schneller Doublebass-Banger und mit “A New Dawn” gibt es auch eine nette Ballade. “The Rise” wiederum kommt thrashig daher, im Refrain dann aber auch wieder hymnisch. “Betrayal” könnte mit Gegröle statt Gesang auch auf einem neueren AMON AMARTH-Album stehen

Mit ihrem dritten Album haben IGNITION ein starkes, zeitgemäßes Metal-Album geschaffen

Der einzige Song, der nicht so recht zünden will, ist “The Funeral”, welches auf der Vinylversion aus Platzgründen nicht drauf ist. Die Band wird schon wissen, warum sie ausgerechnet dieses Stück geopfert haben, wobei Käufer der Vinyl-Version den Song als Download zur Verfügung gestellt bekommen. Wie gesagt, gefehlt hätte er mir nicht, auch da “Vengeance” auch ohne ihn schon auf eine ordentliche Spielzeit kommt. Insgesamt ist das dritte Album der Duisburger aber richtig gut geworden und dürfte sowohl traditionelle Metalheads als auch jüngeres Publikum ansprechen. Diesen Spagat muss man auch erstmal hinbekommen, ohne dass es zu bemüht und peinlich klingt. Mit “Vengeance” haben IGNITION ein richtig starkes Album mit einer Menge Ohrwürmer abgeliefert. Sollte man gehört haben!

Veröffentlichungsdatum: 15.09.2023

Spielzeit: 50:04

Line Up:
Dennis Marschallik – vocals
Christian Bruckschen – guitars
Sebastian Ernst – guitars
Andreas Leyer – bass
Lukas Leuuw – drums

Label: Doc Gator Records

Bandhomepage: https://www.ignitionmetalmusic.com
Facebook: https://www.facebook.com/Ignitionmetalmusic
Bandcamp: https://ignitionmetalmusic.bandcamp.com

IGNITION “Vengeance” Tracklist

01. Ignite The Fire 03:31
02. The Wounds That Cause The Pain 04:45
03. Adrenaline 04:33
04. Beastmode 05:03 (Video bei YouTube)
05. Kingdom of Lies 03:46
06. A New Dawn 05:30
07. The Rise 03:45
08. A Dark Fate 01:22
09. Betrayal 05:31
10. We Were The Shieldwall 04:05
11. The Funeral 04:35
12. The Final Hour 03:39

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner