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HILIGHT TRIBE: Live

Jetzt aber zu etwas ganz anderem…

Jetzt aber zu etwas ganz anderem… Keine Ahnung, welcher Intention HILIGHT TRIBE folgten, um ihr aktuelles Album in unsere Redaktion flattern zu lassen. Dass die Band aus Frankreich kommt, lässt zwar schon den einen oder anderen Rückschluss zu, schließlich sind die Tricolores ja auch im Metal-Bereich für sonderbare und unverkennbare Bands und Alben bekannt, doch selbst abseits aller Stromgitarren und Growls scheinen sich die Musiker der Grande Nation nicht mit dem Alltäglichen zufrieden zu geben. Und so ergab es sich eben, dass in sechs flippigen Künstlern beim Genuss von Rotwein und Baguette die Idee reifte, Ethno-Trance zu spielen.
Nein, ich wäre nie auch nur annähernd auf den Gedanken gekommen, jemals in dieses Genre, von dem ich bis dato nicht einmal wusste, dass es überhaupt existierte, hineinzuschnuppern. Dass es sich bei Live dem Namen nach auch um ein Live-Album handelt, macht die ganze Chose noch um einen zusätzlichen Deut interessanter.

Nun, was erwartet einen auf Live? Ein Blick auf das Equipment der Musiker beantwortet diese Frage in Ansätzen, wirft aber gleichzeitig neue Fragen auf: Dun-Dun-Kenkeni, Bougarabou, Derbouka et cetera … Welches Instrument für welchen Ton verantwortlich zeichnet, entzieht sich meiner Kenntnis, doch im Gesamtkontext wirken sie stimmig. Die Instrumente suhlen sich aber nicht nur in ihrer Klangreinheit, sondern werden ebenso auch durch den Verzerrer gejagt. Damit teilen sich die Instrumente das Schicksal mit den sporadisch eingesetzten Vocals, die vor allem im Opener Greg Didge ebenfalls stark verfremdet zum Besten gegeben werden. Hier werden wild und ungezügelt irgendwelche Vokal-Abfolgen ins Mikro geschnattert, dass einem vor lauter Unruhe die Beine davon zappeln. Doch es gibt auch einen leichten Anflug von Rock zu vermelden, wenn zum Beispiel in Mescaline ausnahmsweise die Gitarren das Zepter in die Hand nehmen. Ansonsten regieren Drums & Percussions, mächtig viel Bass und die schon erwähnte Reihe von Instrumenten mit den unaussprechlichen Namen.

Man muss wohl nicht zusätzlich erwähnen, dass HILIGHT TRIBE für unsereins ziemlich experimentell und wie von einem anderen Stern klingen. Aber irgendwie macht Live Spaß. Nicht so viel Spaß, dass man dafür eine Kaufempfehlung aussprechen könnte (hey, schließlich sind wir Metal), aber genug Spaß, um der Homepage der Franzosen einen Besuch abzustatten, um einfach mal etwas ganz anderes zu hören.

Veröffentlichungstermin: 26.09.2005

Spielzeit: 69:17 Min.

Line-Up:
Ludo – Djembe, Bougarabou, Derbouka, Percussions & Vocals
Mathias – Sound Engineer
Roots – Congas, Bongos & Percussions
Rishnu – Bass & Dun-Dun-Kenkeni
Greg – Guitars, Didgeridoo & Vocals
Seb (Dr. Abidbol) – Drums

Produziert von Jean Marc Landau & Suzy Landau
Label: Kosmik Hoboes

Homepage: http://www.hilight-tribe.com

Tracklist:
1. Greg Didge
2. Tsunami
3. Electric Sage
4. Cryogenik
5. Didge Daz
6. Mescaline
7. Kali Camino
8. Hercules Exp. I
9. Hercules Exp. II
10. Ummit´s Lab
11. Alchemy
12. Free Tibet

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