PRETTY MAIDS: Red, Hot And Heavy

Schon das Debütalbum zeigte das Talent der Dänen, durchweg eingängige, griffige Songs zu schreiben, die schnell ins Ohr wandern und nicht mehr raus wollen.

1984 erschien das offizielle Debütalbum der PRETTY MAIDS und schon dieses Album zeigte das Talent der Dänen, durchweg eingängige, griffige Songs zu schreiben, die schnell ins Ohr wandern und nicht mehr raus wollen.

Die PRETTY MAIDS waren seit jeher eine Band, die es verstand sowohl gefühlvolle, aber keineswegs kitschige Balladen, als auch knallharte Heavy Metal Hymnen aus dem Hut zu zaubern und dieses Talent besitzen wahrlich nicht viele Bands. Auch wenn Red, Hot And Heavy noch nicht die obligatorische Ballade wie zum Beispiel Yellow Rain auf Future World oder Savage Heart auf Jump The Gun enthält und sich eher noch an der selbstbetitelten Mini-CD, die 1983 veröffentlicht wurde, orientiert, weiß dies Album durchweg zu gefallen. Red, Hot And Heavy zeigt die dänische Melodic Metal- Institution noch von ihrer ungestümen, rauen Seite.

Über die nach dem ursprünglich von Carl Orff kreierten Intro Fortuna Imperatrix Mundi folgenden Songs Back To Back und Red, Hot And Heavy muss wohl nicht mehr viel gesagt werden, denn diese beiden Songs (heute noch festen Bestandteile des Livesets) sollte eigentlich jeder, der nur annähernd was von Heavy Metal versteht, bereits gehört haben. Für den, der sie tatsächlich noch nicht gehört hat: Back To Back ist einer der schnellsten und härtesten Stücke der Bandgeschichte und ein Highlight des Albums und Red, Hot And Heavy ist ein packender, mitreißender Midtempo-Stampfer, der vor allem Live richtig zu überzeugen weiß. Aber auch der Rest des Materials braucht sich wahrlich nicht zu verstecken. Waitin´ For The Time, überrascht mit einer Akkustikgitarre im Refrain und ist das ruhigste Stück des Albums, ganz im Gegensatz zu Cold Killer”. Der brachialste und kompromissloseste Song von Red, Hot And Heavy ist ebenfalls ein absoluter Livekracher (man höre sich nur die Version auf dem aktuellen Live-Scheibchen Alive At Least an) und verführt aufgrund des treibenden, von Phil Moorheads Doublebass untermalten Riffs zum Mitnicken. Dies sollte dem geneigten Hörer aber auch bei den folgenden Battle Of Pride” und Night Danger”nicht allzu schwer fallen, denn diese beiden flotteren Stücke erweisen sich schon beim ersten Durchlauf als Bangerhymnen erster Güte. Das ebenfalls von einer Doublebass getragene Queen Of Dreams”, das durch einen einen catchigen gute Laune”-Refrain begeisternde A Place In The Night und das gut interpretierte THIN LIZZY-Cover Little Darling runden schließlich einen überaus gelungenen Erstling ab.

Letztlich könnte man nur die Produktion als einziges Manko von Red, Hot And Heavy” ansehen. Diese ist zwar keineswegs schlecht und zudem glasklar, jedoch ein bisschen zu dünn ausgefallen. Im Vergleich wirken die Stücke auf den Livealben Screamin´ Live” und Alive At Least” allesamt wesentlich druckvoller. Aber trotzdem ist Red, Hot And Heavy unterm Strich ein absolut hörenswertes Melodic Metal-Scheibchen einer der Bands, die aus unerklärlichen Gründen den Durchbruch nie wirklich geschafft haben. Mit etwas mehr Radio-Airplay und natürlich etwas Glück, wäre dies sicher gelungen. Das steht aber auf einem anderen Blatt und außerdem haben die Dänen ja über die Jahre hinweg ausnahmslos überdurchschnittliche Platten veröffentlicht, sodass ich davon überzeugt bin, dass auch die Folgende dieses Format aufweist und wer weiß . . . vielleicht klappt´s ja dieses Mal. Verdient hätten sie´s allemal.

Spielzeit: 36:16 Min.

Line-Up:
Vocals: Ronnie Atkins
Guitar: Ken Hammer
Guitar: Pete Collins
Bass: John Darrow
Drums: Phil Moorhead
Keyboard: Alan Owen

Produziert von Billy Cross und Tommy Hansen
Label: Sony Music Entertainment

Homepage: http://www.prettymaids.dk

Tracklist:
1.Fortuna imperatrix mundi (carmina burana)
2.Back to back
3.Red, hot and heavy
4.Waitin´ for the time
5.Cold killer
6.Battle of pride
7.Night danger
8.A place in the night
9.Queen of dreams
10.Little darling

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