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HANGING GARDEN: The Garden

HANGING GARDEN bleiben konstant: “The Garden” führt den Weg der letzten Veröffentlichungen fort und addiert etwas frühlingshafte Wärme hinzu. Was an Innovation fehlt, gleichen die Finnen durch ausgewogenes Songwriting aus.

Auf jeden Winter folgt unweigerlich ein neuer Frühling. Eine ewige Konstante, der sich auch HANGING GARDEN offenbar nicht entziehen können: Nach dem frostigen „Skeleton Lake“ beschreiten die Finnen ihren Pfad zwischen Gothic und melodischem Doom(-Death) Metal weiter, lassen allerdings hier und da ein paar wärmende Sonnenstrahlen durchs Wolkendach brechen. Im Prinzip erforscht „The Garden“ also genau das Terrain, welches die EP „Neither Moth Nor Rust“ (2022) als Brücken-Veröffentlichung bereits zu ebnen begonnen hatte.

Riika Hatakkas heller Klargesang spendet inmitten wehmütiger Arrangements weiterhin Geborgenheit, während die teils harschen Vocals Toni Hatakkas mal mit Elan, mal mit absoluter Bestimmtheit den eindringlichen Gegenpart stellen. Das klappt im Fall HANGING GARDENs selbstverständlich auch deshalb so gut, weil die sieben Musiker:innen ihren Sound über Jahre hinweg immer weiter verfeinern konnten und somit genau wissen, wie ihre einzelnen Trademarks möglichst vielseitig zur Geltung kommen.

HANGING GARDEN finden auf ihrem achten Studioalbum die richtige Balance

„The Construct“ etwa beweist einen kleinen Hang zum melodischen Death Metal, indem tiefe Growls und Gitarrenwände immer wieder den Weg nach vorne finden. Das fällt auf, da „The Four Winds“ kurz zuvor mit Folk-Einflüssen und der markanten Lead-Gitarre ein wenig mit AMORPHIS liebäugeln durfte. Wärme spendet „The Garden“ dagegen auch in den härteren Momenten: Wenn in „The Nightfall“ aggressive Vocals auf melancholische Harmonien Marke INSOMNIUM treffen, fungieren Nino Hynninens flächige, aber unaufdringliche Synthesizer als sanftes Kissen, um die Härte etwas abzufedern.

Ähnlich erhebend nimmt uns das getragene „The Fire At First Dawn“ mit auf eine Reise, welche akzentuierter Piano-Einsatz und Riika Hatakkas lieblicher Background-Gesang untermalen. Besonders gelungen ist dieser Mix vor allem dann, wenn HANGING GARDEN wie in „The Journey“ Zärtlichkeit und rohe Verbissenheit direkt zueinander führen.

Neu Wege beschreitet “The Garden” nicht unbedingt, das Niveau bleibt dafür konstant

Allein die Intensität, wie sie die etwas härteren MARIANAS REST in ihren besten Momenten heraufbeschwören können, erreicht „The Garden“ in seinen 47 Minuten nicht. Dafür fühlen sich die elf Stücke in der eigenen Komfortzone schlicht zu wohl. Doch selbst ohne den Willen, Grenzen zu sprengen, finden HANGING GARDEN mit ihrem achten Studioalbum die richtigen Worte. Man könnte diesbezüglich also nach so vielen Platten fast schon von einer weiteren ewigen Konstante sprechen – so wie der Frühling auf den Winter folgt, können wir sicher sein, worauf wir uns bei den Finnen freuen dürfen.

Veröffentlichungstermin: 24.03.2023

Spielzeit: 47:00

Line-Up

Riikka Hatakka – Vocals
Toni Hatakka – Vocals
Jussi Hämäläinen – Guitars, Vocals
Mikko Kolari – Guitars
Nino Hynninen – Synths
Jussi Kirves – Bass
Antti Ruokola – Drums

Produziert von Jussi Hämäläinen und Jarno Hänninen

Label: Agonia Records

Homepage: http://www.hanging-garden.net/
Facebook: https://www.facebook.com/HangingGardenOfficial/

HANGING GARDEN “The Garden” Tracklist

  1. The Garden (Video bei YouTube)
  2. The Four Winds (Video bei YouTube)
  3. The Construct (Lyric-Video bei YouTube)
  4. The Song of Spring
  5. The Fire at First Dawn 6. The Nightfall
  6. The Stolen Fire
  7. The Journey
  8. The Derelict Bay
  9. The Fireside (Video bei YouTube)
  10. The Resolute
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