GRAND MAGUS sind eine Konstante. Seit ich 2008 mit “Iron Will” auf die Band aufmerksam und sofort zum Fan wurde, hat die Band eigentlich nur gute bis sehr gute Alben veröffentlicht. Das letzte Werk “Sword Songs” habe ich leider verpasst, nun ist mit “Wolf God” das neunte Album der Schweden erschienen. Wird schon alles beim alten sein, oder? In diesem Fall eher oder. “Gold And Glory” ist ein unnötiges Soundtrack-Intro. Sowas haben GRAND MAGUS bisher nicht gebraucht. Warum fangen die jetzt damit an? Es folgt der Titelsong, der erstmal dadurch auffällt, dass GRAND MAGUS hier mehr als frech bei sich selbst klauen und mal eben das Hauptriff von “Iron Will” recyclen. Nur erreicht der Song nicht mal ansatzweise die Qualität des Originals. Das geht ja gut los…
Die Zutaten sind dieselben wie immer, bloß mag “Wolf God” nicht so recht munden.
Und wird im weiteren Verlauf leider viel zu selten besser. Auch Songs wie wie “Brother Of The Storm” oder “Spear Thrower” plätschern kraftlos vor sich hin. Wo ist die Energie, die Leidenschaft? Und vor allem das gute Songwriting? Die Stücke auf “Wolf God” klingen größtenteils schlicht uninspiriert, von den Selbstzitaten mal ganz abgesehen. Die Zutaten sind dieselben wie immer, nur schmeckts diesmal irgendwie lediglich aufgewärmt. Nachdem GRAND MAGUS mich bisher noch mit jedem Album überzeugen konnten, so ist Ihnen dies mit “Wolf God” leider nicht gelungen. Klar, auch die letzten Alben kamen nicht ganz an die Großtaten “Iron Will” oder “Hammer Of The North” heran, waren aber trotzdem noch starke Alben. “Wolf God” hingegen klingt in etwa so zahnlos wie der letzte Langweiler von AMON AMARTH.
Wo sind die Leidenschaft und die Kraft, welche GRAND MAGUS bislang verkörperten?
Die großen Stärken von GRAND MAGUS waren immer ihr bodenständiger Sound und ihre Leidenschaft. Von letzterer hört man auf “Wolf God” leider wenig. JB klingt erschreckend zahm und lustlos. Mit welcher Inbrunst schmetterte dieser Mann einst Hymnen wie “Like The Oar Strikes The Water”, “Iron Will”, “Hammer Of The North”, “Ravens Guide Our Way” oder auch “Steel Versus Steel”. Hier ist von all der Leidenschaft, all der Kraft nur noch ein Schatten übrig. Viel zu selten blitzt die gewohnte Qualität mal auf, so zum Beispiel im melancholischen “Dawn Of Fire” oder “He Sent Them All to Hel“, einem kraftvollen Stampfer, wie man ihn von der Band gewohnt ist. Sie können es also noch, wenn sie wollen. Fragt sich, warum sie nicht öfter wollten…
Immerhin ist “Wolf God” mit unter vierzig Minuten angenehm kurz…
Der Großteil der Songs geht ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus, ohne jemandem weh zu tun oder sonstwie Eindruck zu hinterlassen. Für eine Band mit einer Diskographie wie GRAND MAGUS ist das einfach viel zu wenig, nein geradezu erschreckend. Richtig schlecht ist “Wolf God” nicht, allerdings furchtbar egal. Nach weniger als vierzig Minuten ist “Wolf God” auch schon vorbei, was in diesem Fall tatsächlich als Pluspunkt gewertet werden muss. Ich hoffe einfach mal, dass dieses Album nur ein Ausrutscher ist und GRAND MAGUS wieder zu gewohnter Form zurückfinden.
Veröffentlichungsdatum: 19.04.2019
Spielzeit: 38:51
Line Up:
Janne „JB“ Christoffersson – guitar, vocals
Mats Fox Hedén Skinner – bass
Ludwig Witt – drums
Produziert von: Staffan Karlsson @ Sweetspot Studio
Label: Nuclear Blast Records
Bandhomepage: grandmagus.com
Facebook: facebook.com/grandmagusofficial
GRAND MAGUS “Wolf God” Tracklist
01. Gold And Glory
02. Wolf God (Lyrics-Video bei YouTube)
03. A Hall Clad In Gold (Audio bei YouTube)
04. Brother Of The Storm (Lyrics-Video bei YouTube)
05. Dawn Of Fire
06. Spear Thrower
07. To Live And To Die In Solitude
08. Glory To The Brave
09. He Sent Them All To Hel
10. Untamed