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GOOD WITCH OF THE SOUTH: Nuclear

Harter, dreckiger, gefährlicher Rock – eine Hammer-Platte zum Zerstören von fremdem Mobiliar!

Ein hartes, intensives Stück Musik ist es, das die Hexen da abliefern. Fernab von weinerlichem Teenie-Screamo-Emo werden hier Emotionen durchlebt, herausgeschrien und in Töne umgesetzt, die es wahrlich in sich haben. Verzweiflung, Aggression und dicke Eier in der Hose beschreibt es sicherlich noch am passendsten. Denn auch wenn es sich hier um eine Platte handelt, die von Gefühlen und mit Gefühlen lebt, wird hier ordentlich gerockt. Und zwar richtig ordentlich. Als Referenzpunkt dienen sicherlich 60´s Garage-Punk-Bands, auch wenn der Begriff mich immer stört, da damals von Punk noch keineswegs die Rede war, oder die STOOGES. Da muss ich allerdings auch mal kurz rummeckern: IGGY POP ist für mich eine der am gnadenlosesten überbewerten Personen im Rock-Business überhaupt! Nur um das mal gesagt zu haben. Auf SID VICIOUS und die Suche nach Talent komme ich dann ein anderes Mal zu sprechen.

Die Hexen spielen Rock. Wild, ungestüm, abseits von Punk´n´Roll-Klischees und ungeheuer intensiv. Die Gitarren klingen rau, selten harmonisch, aber immer ungeheuer kraftvoll. Die Songs sind schnell, kurz und schmerzvoll. Die Produktion von Claus Grabke, der sich immer mehr zum Rock-Messias Deutschlands entwickelt, ist entsprechend ehrlich und direkt. Die Platte besitzt Kraft und Tiefe, von der Bands wie MANDO DIAO nur träumen können. Die Hexen klingen so, wie man sich DANKO JONES immer wünschen würde: Krass.

Songs wie lesson no1 springen förmlich auf deinen Rücken, krallen sich an deinem Hals fest und treten dich mit ihren dreckigen Chucks so lange in den Arsch, bis du nicht mehr anders kannst als mit Sänger Siggy Rock mit zu schreien und die Bierflasche mit Schwung an die Wand zu werfen. Überhaupt wird die Platte, neben den sehr guten Riffs, durch die fantastische Performance des Sängers getragen, der es versteht, die in der Musik eingeschlossenen Emotionen mit seinem teilweise fast unkontrolliertem Geschrei heraus zu brechen und dem Hörer ungefiltert in das Gesicht zu schleudern. Man höre nur mal porno club oder gogo girl. Genial.

Diese Musik ist kein Rock´n´Roll über dicke Autos und dicke Hupen, es ist kein studentisches Indie-Noise-Geschrammel mit Cordhosen und Vorlesungsverzeichnis unter dem Verstärker. Es ist schlicht und einfach ehrlicher, krasser Rock von Leuten, die musikalisch keine Kompromisse eingehen.

Außerdem muss man der Band hoch anrechnen, dass sie es als einzige neben TOTENMOND geschafft hat, eine gelungenen Coverversion von Macht kaputt, was euch kaputt mach zu spielen, die der Radikalität und Gefährlichkeit des Textes gerecht wird. Vielleicht sind das auch die zwei Begriffe, die die Band am besten beschreiben: radikal und gefährlich.

Lasst euch drauf ein, es lohnt sich…eine geile Platte!

Veröffentlichungstermin: 24.01.2005

Spielzeit: 38.29 Min.

Line-Up:
Siggy Rock – Vocals

Johnny Fitten Vegas – Guitar

Daniel – Guitar

Hagen – Bass –

Schnalli – Battery

Produziert von Claus Grabke
Label: Swell Creek Records

Homepage: http://www.goodwitch.de

Tracklist:
1. 114

2. nous avons l´ascendant

3. lesson no1

4. porno club

5. slave

6. macht kaputt was euch kaputt macht

7. nuclear

8. gogo girl

9. the taker

10. free radicals

11. water

12. civil war

12. feet off ground

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