Offenbar ist die Verbindung von Metalbrett und Elektronikspielereien in letzter Zeit in Griechenland zunehmend populär. THE ELYSIAN FIELDS driften bei dieser Kombination mit Vorliebe in dudelige Eurodance-Tiefen ab, während bei MORS IN TABULA eher die düstere, Industrial-angehauchte Variante gepflegt wird. In diese Kerbe schlagen auch FUNERAL REVOLT, welche ebenfalls aus Hellas stammen und bereits 1989 gegründet wurden. Allerdings löste sich die Truppe 1994 auch wieder auf, erst 2004 raufte man sich wieder zusammen, und so liegt mit The Perfect Sin faktisch ein Labeldebüt vor. Verwirrend, ist aber so.
In der Tat leben FUNERAL REVOLT ihren Hang zur Elektronik voll aus. So zirpen bereits in Six Was Nine Spielereien à la DER EREMIT durch die Botanik und auch im weiteren Verlauf des Albums scheint es, als wären nie die Saiteninstrumente die Hauptakteure. Die Stimmung erinnert hierbei oft an die Landsmänner von MORS IN TABULA, doch auch Parallelen zu SAMAEL (etwa in We Maximize) oder RAMMSTEIN (Pistol Silhuette) sind nicht zu überhören. In Chapter Zero hat man jedoch eher das Gefühl, daß R2D2 mal die Regler in Beschlag genommen hat. Gesangsmäßig ist von unmotiviertem Röcheln, Grunzen und Anleihen an die neueren PARADISE LOST-Zeiten alles vorhanden, wirklich zu fesseln vermag Dimitris trotz solider Leistung jedoch nicht.
Fazit: Wer EBM mag und eine etwas düsterere Version von THE ELYSIAN FIELDS sucht, dürfte an The Perfect Sin durchaus seine Freude haben. Wie lange diese anhält, ist eine andere Frage.
Veröffentlichungstermin: 25.04.2005
Spielzeit: 42:01 Min.
Line-Up:
Dimitris: Vocals, Keyboards
Jim Tott: Gitarre, Backing Vocals
Panos: Bass
Johnny X: Gitarre
Spyros: Drums
Label: Sleazy Rider Records
Homepage: http://www.funeralrevolt.com
Tracklist:
1. Meta data
2. Six Was Nine
3. Fear Formula
4. Battle Art
5. Chapter Zero
6. Pistol Silhuette
7. Mind Stitch
8. The Perfect Sin
9. We Maximize
10. But Not Forgotten