FU MANCHU: Signs Of Infinite Power

Da hilft nur Bongwasser gegen den Durst. Knochentrocken und authentisch, so mögen wir FU MANCHU, auch mit kleinen Schwächen.

Coolness kommt aus dem Arsch und nicht aus dem Kopf. Womit gleich klar wäre, wo FU MANCHU ihr Nervenzentrum haben. Daher Vorsicht beim Hinsetzen, bitte! Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich FU MANCHU niemals setzen werden, im Gegenteil. Gitarre umgehängt, breitbeinig hingestellt, nochmal einen Zug von der Bong genommen und losgerockt. Signs Of Infinite Power, das auch im zwanzigsten Jahre der Karriere von FU MANCHU frisch und räudig klingt, lässt die Sonne rauskommen, auch im trüben November. FU MANCHU drehen ihre Amps auf, und holen alles aus sich heraus. Schade allerdings, dass es nicht mehr Hits wie El Busta und Gargantuan March gibt, denn diese Songs sind die besten Stoner Rock-Nummern seit langer, langer Zeit. Aber auch das abschließende One Step Too Far ist erbarmungslos gut und Webfoot Witch Hat erinnert an die guten alten Achtziger, Stichwort: BEASTIE BOYS.

Signs Of Infinite Power gibt aber nicht nur Gas, sondern groovt auch gerne etwas langsamer vor sich hin und sorgt für ein unheimlich entspanntes Feeling, bei Band und Hörer. Die vier Jungs um Sänger und Gitarrist Scott Reeder gehen so locker an die Arbeit, dass es eine wahre Freude ist. Hier ist nichts aufgesetzt, FU MANCHU sind knochentrocken und sowas von authentisch, dass es geradezu ungerecht ist, dass sie jahrelang im Schatten von Bands wie KYUSS und SLEEP standen. Mit Signs Of Infinite Power wird es zwar kaum damit losgehen, dass die vier Kalifornier plötzlich Platinstatus erhalten werden, aber das ist ihnen auch gar nicht wichtig. Die Band ist gut zusammen geschweißt, hat hörbar Freude an einer so simplen Sache wie Rock and Roll und das ist alles, was man braucht, um ein Album wie Signs Of Infinite Power zu erschaffen.

Dennoch, mir persönlich sind FU MANCHU ein wenig zu eindimensional, da ist es geradezu ein Glücksfall, dass sich diese Scheibe nur knapp fünfunddreißig Minuten dreht. In dieser Zeit wird man aber gut unterhalten, es gibt geile Riffs und Soli, coolen Gesang und eine wundervoll erdige Rhythmussektion, eingefangen von einer wundervoll rohen und dreckigen Produktion und gekleidet mit einem schönen B-Movie-Cover. Alles in allem ist Signs Of Infinite Power eine erfrischende, witzige und kurzweilige Angelegenheit für Stoner Rock-Fans, Marihuana-Freunde und Halunken der Wüste. Kein Album für die Ewigkeit, aber für den Augenblick allemal.

Veröffentlichungstermin: 16. Oktober 2009

Spielzeit: 34:22 Min.

Line-Up:
Scott Hill – Vocals, Guitar
Bob Walch – Guitar
Brad Davis – Bass
Scott Reeder – Drums

Produziert von Sergio Chavez
Label: Century Media Records

Homepage: http://www.fu-manchu.com

MySpace: http://www.myspace.com/fumanchu

Tracklist:
1. Bionic Astronautics
2. Steel.Beast.Defeated
3. Against The Ground
4. Webfoot Witch Hat
5. El Busta
6. Signs Of Infinite Power
7. Eyes x 10
8. Gargantuan March
9. Take It Away
10. One Step Too Far

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