FROM MONUMENT TO MASSES: On Little Known Frequencies

Instrumental Rock zum Wohlfühlen und Politisch-Aktiv-Werden. Ein Fest für Globalisierungsgegner.

Vor einem halben Jahr hat es die EP Beyond God & Elvis angekündigt, endlich ist es da: Das zweite Album von FROM MONUMENT TO MASSES, das sechs Jahre nach dem Debütalbum The Impossible Leap in One Hundred Simple Steps das Licht der Welt erblickt. Und die Vorab-EP hat schon einen guten Hinweis auf die Ausrichtung des Zweitwerks gegeben, schließlich wird hier das Genre des Post Rock nicht neu definiert, aber erfrischend erweitert. Zwischen MASERATI, DO MAKE SAY THINK und 65DAYSOFSTATIC gibt es oberflächlich betrachtet wunderschöne Musik zum Sich-Treiben-Lassen zu hören, aber hinter der Wohlfühlfassade steckt eine arge politische Bissigkeit, eben wie bei GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR.

FROM MONUMENT TO MASSES verzichten auf platte Botschaften, lullen den Hörer ein in ihre schöne Welt, verzaubern mit sanften Gitarren, massiven Riffs, treibenden Grooves, pumpendem Bass und unaufdringlichen, aber sehr erfrischenden elektronischen Elementen. Dabei fahren die drei Musiker ein großes Spektrum auf, zwischen sanft und manchmal sogar ein wenig traurig, bis hin zu rockig und sogar ein wenig riot-mäßig folgt die Musik ihrer Intuition. Heraus kommen wundervolle, komplexe Songs wie der tolle Opener Checksum, das ruhig beginnende A Sixth Trumpet, das experimentelle An Ounce of Prevention und das große Finale Hammer & Nails. Besonders heraus sticht vor allem das relativ kurze The First Five, bei dem ein Hip Hop-DJ die Band großartig unterstützt. Auch viele weitere Musiker haben Gastauftritte auf On Little Known Frequencies, so dass der Eindruck, dass man einem Ensemble zuhört, gerne auftritt.

Generell wird viel an den Instrumenten herumgespielt, diese Experimentierfreudigkeit ist allerdings relativ versteckt, so dass die Musik direkt ins Blut übergeht und die Details erst nach und nach erfasst werden. Mit ungebremster Spielfreude zelebrieren FROM MONUMENT TO MASSES ihre acht Stücke, lassen sich gehen und bleiben dennoch kritisch, fordern den Hörer zum Denken auf. Dazu dient auch das vierundzwanzigseitige Booklet, das von Sergio Robledo-Maderazo selbst aufgemacht wurde. Ebenso passend ist die tolle Produktion von Matt Bayles, sehr kompakt und druckvoll und trotzdem mit viel Raum zur Entfaltung der Musik gesegnet.

Die drei Musiker hinter FROM MONUMENT TO MASSES haben mit ihrem zweiten Album ein Hörerlebnis vorgelegt, das heutzutage vielleicht kein bahnbrechendes Meisterwerk ist, aber um fünfzig Minuten den Herrgott einen guten Mann sein zu lassen und sogar sich über unbequeme Themen Gedanken zu machen, reicht es locker aus. Post Rock- und Instrumental Rock-Freunde sollten sich dieses Album auf jeden Fall sichern, am besten als Doppel-LP, da diese nicht nur einen zusätzlichen Song bietet, sondern auch einen Gutschein, mit dem sich jeder Käufer das Album einmalig downloaden kann. Und das sollte ebenso Schule machen, wie derart ordentliches Songwriting.

Veröffentlichungstermin: 13. März 2009

Spielzeit: 51:52 Min.

Line-Up:
Francis Chong
Sergio Robledo-Maderazo
Matthew Solberg

Produziert von Matt Bayles und FROM MONUMENT TO MASSES
Label: Golden Antenna Records

Homepage: http://www.monument-masses.com

MySpace: http://www.myspace.com/frommonumenttomasses

Tracklist:
1. Checksum
2. (Millions of) Individual Factories
3. Beyond God & Elvis
4. A Sixth Trumpet
5. An Ounce of Prevention
6. The First Five
7. Let Them Know It´s Christmastime
8. Hammer & Nails

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