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FOUNDATION: When The Smoke Clears

Ein scheinbarer Direktimport aus den Neunzigern – FOUNDATION zeigen, was tougher Hardcore ist.

Zunächst mal Entwarnung: FOUNDATION haben mit positiven Auswüchsen im Hardcore, mit sich-gegenseitig-im-Pit-streicheln nichts zu tun. Statt melodiös und flott ihre Songs zu spielen, gibt es mörderische Riffwalzen, recht schlau an der Grenze zur Stumpfheit angesiedelte Grooves und fieses, druckvolles, humorloses Gebrüll. Sind wir etwa wieder in den Neunzigern gelandet? When The Smoke Clears gibt genau dieses Gefühl wieder. Immerhin ist das kurze, von Melodien befreite Album nicht nur im Midtempo-Mosh unterwegs, sondern variiert die Geschwindigkeit angenehm, wenn auch nur in kleinem Rahmen. Das sorgt aber dafür, dass der Gesamteindruck von FOUNDATIONs Debütalbum ein geschlossener bleibt, aber sich auch keine schnelle Abnutzung einstellt. Die zehn Songs klingen wie aus einem Guss, werden gespielt von einer Band, die genau weiß, was sie will – das heißt, dass FOUNDATION nicht am Ende ihrer Fähigkeiten sind, sondern absichtlich diesen Weg gewählt haben. Von Mühe und Anstrengung ist hier nichts zu hören, When The Smoke Clears ist ein routiniert gespieltes Album, bei dem jeder Song wohldosiert in der Magengrube sitzt.

Klischees des Genres werden keine ausgelassen, aber dennoch wirken FOUNDATION frisch und verbraucht, einfach weil sie ganz unbefangen an diese Musik herangehen. Deshalb ist der Gesamteindruck von When The Smoke Clears auch ein besserer, als IV – Symptoms Of Existence von MOTHER OF MERCY oder Lock & Key von CRUEL HAND – um bei den Labelkollegen von FOUNDATION zu bleiben – ihn parat haben. Dank einer Menge cooler, in ihrem Mikrokosmos abwechslungsreicher Songs wie Purple Heart, A Thousand Ways, Anthem For Redemption, No One Writes Protest Songs Anymore und The Sound Of Arson, die recht simpel aber nicht platt sind, erspielen sich FOUNDATION einen kleinen Platz im Herzen des Hörers. When The Smoke Clears rockt bösartig, auch dank der saftigen Produktion, hat Attitüde und ein gutes Händchen für zündende Ideen und das Herz am rechten Fleck. Luft nach oben ist noch ausreichend vorhanden, aber trotzdem finden sich die fünf toughen Jungs aus Atlanta in der oberen Liga der Bands von BRIDGE NINE RECORDS wieder. Ein starker Einstand, und solange FOUNDATION ihre schlechte Laune nicht verlieren und ins positive Lager überwechseln, brauchen wir uns um ihre Zukunft keine Sorgen zu machen.

Veröffentlichungstermin: 13. Mai 2011

Spielzeit: 25:56 Min.

Line-Up:
Andrew
Brian
Champion
Hank
Tomas

Label: Bridge Nine Records
MySpace: http://www.myspace.com/xfoundationx

Tracklist:

1. Purple Heart
2. At Your Mercy
3. Devotion II
4. A Thousand Ways
5. Anthem For Redemption
6. Calloused
7. No Cure For Fools
8. No One Writes Protest Songs Anymore
9. Never Stops Raining
10. The Sound Of Arson

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