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FORCES AT WORK: Straight

Im zehnten Jahr des Bestehens haben FORCES AT WORK ihr Debüt veröffentlicht und frickeln damit alles an die Wand. Thrash, Death Metal, etwas Jazz, eine Prise MESHUGGAH – darf es noch etwas mehr sein? Für Tech Metal-Fans ein Pflichtkauf!

FORCES AT WORK wurden bereits vor zehn Jahren gegründet und haben seitdem drei Demos zu Stande gebracht. Dieses Jahr hat die Band nun ihr Debütalbum über das kleine, kultig betitelte Label Hands Of Blue Records veröffentlicht. Straight heißt das Ding. Mit dem Albumtitel ist der Band ein echter Brüller gelungen, denn straight ist sicherlich das letzte Attribut, mit dem ich beschreiben würde, was FORCES AT WORK dem Hörer hier um die Ohren hauen. Die Jungs frickeln sich hier durch Thrash, Death und klassischem Metal, ein paar jazzige Passagen dürfen natürlich auch nicht fehlen, etwas MESHUGGAH wird auch noch gerne mitgenommen, dass ganze dann möglichst munter durcheinander geworfen. Und wenn man gerade Lust hat noch eine Zirkus-Melodie mitten in einen Song zu dudeln, dann wird das halt einfach mal gemacht. Ach ja, und später auch mal Vocoder-Gesang ala CYNIC – der darf natürlich auf keinen Fall fehlen.

Nein, für simpel gestrickte Hörer sind FORCES AT WORK definitiv die falsche Band. Wer MEKONG DELTA verträgt, der wird aber wohl auch gut mit dieser Band klarkommen, auch wenn erstere aktuell den deutlich besseren Sänger haben. Und damit sind wir auch schon bei meinem einzigen, kleinen Kritikpunkt an Straight: Dem Gesang. Der Klargesang geht auf jeden Fall in Ordnung, hat man vielleicht schon spannender gehört, ist aber definitiv gut gemacht. Die heiseren shouts sind allerdings eher Mittelmaß. Geht aber definitiv auch noch schlimmer, kommt halt nur im Vergleich mit der instrumentalen Leistung der Kollegen  nicht hinterher.

Nachdem alle Leute, die mit mehr als drei Akkorden pro Song überfordert sind inzwischen wohl das Lesen dieser Rezension eingestellt haben, kann ich den jetzt noch hängen gebliebenen Frickel-Fans sagen: FORCES AT WORK sind eine verdammt kompetente Truppe. Die Songs machen trotz ihrer Vertracktheit ordentlich Druck, auch wenn die nicht mal ne halbe Minute am Stück den selbem Rhythmus halten. Klar, klassische Strophe/Bridge/Refrain-Muster sucht man hier vergeblich, aber dafür sind wir ja auch nicht hier. Wer gerne außerhalb jedes gewöhnlichen Taktes den Kopf schüttelt ist hier genau so richtig wie Leute die sich gerne beim Luftgitarre spielen die Finger brechen. Song Nummer Acht heißt Dharma, was sich auf die anfänglich ziemlich gute TV-Serie LOST bezieht. Ähnlich wirr wie die letzten Staffeln dieser Serie mag manchem Hörer auch Straight anmuten, dieses Album macht aber deutliche mehr Spaß. Verdammte Scheisse, geiler hat mir schon lange keiner mehr die Ohren verknotet! Für Tech Metal-Fans ein Pflichtkauf! Frickel-Superstars wie OBSCURA werden die Jungs damit aber vermutlich trotzdem eher nicht.

Veröffentlichungstermin: 27.04.2012

Spielzeit: 53:38 Min.

Line-Up:
Sebastian Wischermann – vocals
Mischa Blum – guitars
Adrian Weiss – guitars
Marcel Willnat – bass
S. Sabir-Bosanac – drums
Label: Hands Of Blue Records

Homepage: http://www.forcesatwork.de

Mehr im Netz: https://www.myspace.com/forcesatwork

Tracklist:
01. The Mind Slavery
02. Nowhere
03. 3 Logic Dead
04. Be Machine
05. Keep Marchin´
06. Virtual Fuhrer
07. Colours
08. Dharma
09. Sickness
10. Straight into the Odd

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