FLESHGRIND: Murder Without End

Temporär-Death Metal ohne Langzeitwirkung.

So richtig Freudentränen habe ich ja nicht geweint, als ich die neue FLESHGRIND zum ersten Mal rotieren ließ. Das Einzige, das mich gefreut hat ist, dass ihr Sänger Rich nach anderthalb Jahren voller Operationen wieder fit ist, so einen üblen Beinbruch wünscht man Keinem. Doch zurück: Ich habe mich eigentlich nie sonderlich für die Chicagoer Death Metaller interessiert, denn sie sind vor allem eins: Austauschbar. Austauschbar, das trifft es auf den Punkt, denn FLESHGRIND gibt es schon tausend weitere Male und noch dazu viel, viel besser. Ihre Metzelorgien mögen vielleicht technisch und brutal sein, aber in gleichem Maße sind sie stumpf und langweilig.

Ich weiß, das klingt wie ein übler Verriss, aber eine Band die sich anstrengt und nichts Gescheites dabei rausbringt gibt es doch selten. So haben FLESHGRIND doch ein paar anständige Stücke hinbekommen: Das melodische Displayed Decay, das mit einem schön doomigen Intro ausgestattete Liberty Atonement und die Neuauflage des Demosongs Holy Pedophile, also ironischerweise die Songs, die am wenigsten mit dem 2003er Stil zu tun haben treten wenigstens Arsch. Die anderen Tracks landen irgendwo im temporären Bereich des Gehirns und ich schwöre euch, auch nach zehn Durchläufen kann ich mich nach Beendigung dieses Reviews nicht mehr daran erinnern.

Irgendwie passt hier alles nicht zusammen: In der technischen Ausrichtung fehlt nicht nur die Seele, sondern auch an manchen Stellen das Können. So ist ihr Derek Hoffmann bei den längeren Blastbeats hörbar überfordert und kommt nicht so souverän rüber, wie er es hofft. Nochmal Schlagzeug: Der Sound der Snare-Drum ist wirklich nervtötend und das Gegurgel klingt vielleicht ein bisschen krank, ist aber ebenfalls sehr nervig, während die Gitarren irgendwo im Nirwana rumschraddeln. Nein Leute, so spielt man keinen guten US-Death Metal. Deshalb höre ich mir jetzt auch wieder SUFFOCATION und hinterher ORIGIN an.

VÖ: bereits erschienen

Spielzeit: 35:14 Min.

Line-Up:
Rich Lipscomb – Vocals, Guitars

Steve Murray – Guitars

James Genez – Bass

Derek Hoffman – Drums

Label: Century Media

Homepage: http://www.fleshgrind.com

Tracklist:
1. Murder Without End

2. Sycophantic

3. Duct Taped and Raped

4. Enslaved to My Wrath

5. Displayed Decay

6. Perversion of Innocence

7. In Sickness Intertwined

8. Libertine Atonement

9. Pistolwhipped

10. Holy Pedophile 2003

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