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FARMAKON: A Warm Glimpse

Ein beachtliches, erstes Album für Leute, die verwirrt aus der Wäsche schauen…

Eine richtige Rock ´n Roll-Gründung war der Grundstein für die vier Finnen, denn als wichtigste Eigenschaft neben dem beherrschen des Instrumentes ist für die FARMAKONen eine ausgeprägte Leber, so holten sie sich ihren zweiten Gitarristen 18 Monate nach einem Besäufnis durch vage Erinnerungen an Bord. Schräg genug, doch der leicht verwirrte Vierer macht keinen Punk, sondern huldigt die meiste Zeit den schwedischen Meistern OPETH. Nicht nur, aber somit wisst ihr schon mal, ob ihr weiterlesen müsst.

Wenn FARMAKON so richtig loslegen klingen sie wie die brutalen OPETH auf Deliverance, wenn sie es akkustisch angehen hört es sich nach Morningrise an. Doch es wäre unfair die Band nur auf eine Band zu reduzieren und dass weil ihr Sänger, wenn er grunzt EXAKT wie Mikael Äkerfeldt klingt. Ob das beabsichtigt ist oder nicht, ist mir total egal. Jedenfalls jazzen die vier auch schön smooth rum und bringen auch mal sehr geile, funkige Töne mit ein, die mir an dieser Scheibe fast am besten gefallen und die an einschlägige Progrock- und Mike Patton-Bands erinnern. Die beste Mischung dieses Stils ist das sehr verwirrte Flowgrasp, das mitreisst und zur gleichen Zeit Kopfschmerzen verursacht. Aber nicht nur die sind hochklassig, auch die Riffs strotzen vor Spielfreude, die melancholischen Passagen gehen unter die Haut und ihre Melodieführung ist beachtlich.

Doch ein bisschen gibt es auch an ihrem Debüt zu bemängeln. Zum einen wirken die Arrangements sehr konfus und nicht sonderlich geschlossen, wirken unkoordniert und die Breaks bringen einen ein wenig zu sehr aus der Fassung. So schlimm ist es nicht bei jedem Song, aber gerade bei Stretching into Me wirkt es sehr erschütternd. Außerdem probiert der Sänger mit seinem cleanen Gesang ein wenig zu viel rum und begreift nicht, dass sein normaler, unverstellter Gesang am allerbesten ist. Dennoch flippt er gerade in Same ziemlich aus, was sehr intensiv wirkt.

FARMAKON haben sicherlich noch ein paar Verfeinerungen vor sich, aber sie befinden sich bereits jetzt auf einem sehr sicheren Weg, auf dem sie mit ein wenig Erfahrung bald sicherer laufen werden. Jedenfalls ist ihnen mit A Warm Glimpse ein beachtliches erstes Album gelungen, dass sicherlich seine Freunde findet. Sie sollten halt nur ein wenig verwirrt aus der Wäsche blicken…

VÖ: 4. August 2003

Spielzeit: 47:28 Min.

Line-Up:
Marko Eskola – Vocals, Bass
Toni Salminen – Gutiars
Lassi Paunonen – Guitars
Riku Airisto – Drums

Label: Earache Records / Elitist

Homepage: http://www.farmakon.cjb.net

Tracklist:
1. Loosely of Amoebas
2. My Sanctuary in Solitude
3. Mist
4. Stretching into Me
5. Same
6. Flowgrasp
7. Flavoured Numerology
8. Pearl of my Suffering
9. Wallgarden

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