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EX DEO: The Thirteen Years Of Nero

EX DEO fahren auf „The Thirteen Years of Nero“ wenig Risiko und setzen auf ihren bewährten Symphonic Death Metal. Das funktioniert und wird dem titelgebenden Charakter durchaus gerecht – ein wenig mehr Farbe hätte dem Konzeptalbum aber gut getan.

Leidenschaftlicher Künstler, Brandstifter, Massenmörder. Kaiser Nero ist sicherlich einer der vielschichtigsten und kontroversesten Machthaber des antiken Roms – nicht zuletzt auch, weil die verfügbaren historischen Quellen großteils kaum aus unvoreingenommenen Federn stammen. Das Geschichtsbuch ersetzen können EX DEO selbst somit nur schwer, wenn sie in „The Thirteen Years of Nero“ die Herrschaftsjahre des berüchtigten Herrschers nachzeichnen. Nichtsdestotrotz bietet das bewegte Leben des Kaisers mehr als genügend Stoff für ein packendes Konzeptalbum: die anfängliche Einflussnahme der Mutter Agrippina, der große Brand von Rom, die daraus resultierende Christenverfolgung und schließlich der Sturz vom Thron.

All das packen EX DEO in ihr übliches Symphonic Death Metal-Korsett, das selbstredend an Sänger Maurizio Iaconos und Gitarrist Jean-François Dagenais Hauptband KATAKLYSM erinnert, dank symphonischer Elemente jedoch ein ganzes Stück dramatischer daherkommt. Höhere Geschwindigkeitsregionen lassen die Kanadier in der Schublade, kommen aber dank der Einbindung verschiedener Ethno-Instrumente wie Lyra oder Harfe (u.a. „Imperator“) auch ohne große Tempowechsel zurecht.

EX DEO fahren auf „The Thirteen Years of Nero“ wenig Risiko

Insgesamt erfüllt „The Thirteen Years of Nero” somit die Erwartungen: Stampfende Rhythmen bahnen sich in „The Fall Of Claudius“ einen Weg, „Britannia: The 9th At Camulodonum“ erzeugt dank (gesampelter) Percussions eine martialische Atmosphäre, die sich durch Blechbläser und akzentuierter Streicher im Refrain in Theatralik übt. In Verbindung mit bewährtem Death-Metal-Riffing à la KATAKLYSM kann da eigentlich wenig schief gehen.

Vorwerfen können wir EX DEO derweil, dass sie darüber hinaus wenig Risiko fahren: „The Head of The Snake“ irritiert womöglich mit etwas ungewohnten Vocal-Timings, während der Brittney Slayes‘ (UNLEASH THE ARCHERS) Gastpart in „Boudicca (Queen Of The Iceni)“ aus produktionstechnischen Gründen etwas deplatziert wirkt. Der Rest ist gute, doch nur selten spektakuläre Arbeit, wobei Frontmann Iacono dank deutlicher Diktion durchaus positiv hervorsticht.

Insgesamt werden EX DEO der Figur des Nero gerecht

Der kontroversen Figur des Nero wird „The Thirteen Years of Nero” somit durchaus gerecht, obschon die dramatischen Spitzen des Albums rar gesät sind und das Songwriting über weite Strecken lieber auf Nummer sicher geht. Da sich die verschiedenen Abschnitte der Herrschaftsjahre klanglich nur bedingt voneinander unterscheiden, gehen allein die gegensätzlichen Charakterzüge des Kaisers im bewährten Bandsound etwas unter. Schlussendlich ist das aber halb so wild, immerhinen können wir uns zu EX DEO in der Anlage noch das passende Geschichtsbuch aus dem Regal nehmen und die Lücken einfach selbst füllen.

Veröffentlichungstermin: 27.08.2021

Spielzeit: 48:40

Line-Up

Maurizio Iacono – Vocals
Jean-François Dagenais – Gitarre
Clemens Wijers – Keyboards, Programming
Jeramie Kling – Drums

Produziert von Jean-François Dagenais

Label: Napalm Records

Facebook: https://www.facebook.com/exdeo

EX DEO “The Thirteen Years Of Nero” Tracklist

1. The Fall of Claudius
2. Imperator (Video bei YouTube)
3. The Head of the Snake (Lyrics-Video bei YouTube)
4. Boudicca (Queen of the Iceni) Feat. Brittney Slayes (Video bei YouTube)
5. Britannia: The 9th at Camulodonum
6. Trial of the Gods (Intermezzo)
7. The Fiddle & the Fire
8. Son of the Deified
9. What Artist Dies in Me…
10. The Revolt of Galba

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