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ERIC GALES: Crown

ERIC GALES ist auch schon ein alter Hase im Blues-Feld. 1974 in Memphis, Tennessee, geboren, mit 16 schon als Wunder-Gitarrist abgefeiert, 1991 vom US-Fachmagazin „Guitar World“ zum besten Nachwuchs-Talent gewählt, lange her. 18 Alben auf der Liste, aber auch viel selbst versemmelt, Abstürze, Drogen und Gefängnis. Nun, fünf Jahre nüchtern, kreativ verjüngt und mit viel Einsicht, will Eric nun wieder zurück an die Spitze, sich seine Krone als Super-Bluesman zurückholen. Da muss er natürlich erstmal an seinem alten Kumpel JOE BONAMASSA vorbeiziehen, der sich ja schon lange auf dem modernen Blues-Thron breit macht. Die beiden trafen sich 2019 wieder, als Joe selbst Eric einlud, mit ihm auf der Bühne bei seiner Blues Cruise zu spielen. Es war das erste Mal seit 25 Jahren, dass die beiden live zusammen auf der Bühne standen. BONAMASSA hat mit Kollege Josh Smith das Album produziert. Das hört man, die Zielgruppe ist klar, moderner Blues für den großen Markt ist angesagt.

ERIC GALES arbeitet für „Crown“ mit seinem alten Freund BONAMASSA zusammen

„My name is Eric Gales – any questions?“ Der Mann weiß, was er will und was nicht mehr und macht das mit dem Opener „Death Of Me“ schnell klar. Ein kraftvoller Blues-Rocker, selbstkritisch, ausdrucksstark. „The Storm“ kommt mit einem coolen Groove, und auch die Leads von GALES kommen wie auf dem ganzen Album stürmisch und selbstbewusst. Kraftvolle Bläser pusten den Song noch weiter auf. Das ganz große Feuerwerk gibt es beim fast-Titelsong, in dem sich GALES mit JOE BONAMASSA eine feurige Schlacht bietet. Sexy funky Grooves, coole großmaulige Vocals, und ein krasses Gitarrenduell der Blues-Meister, ein echtes Fest! Ebenso feierlich ist die Abwechslung auf dem Album, viele Ecken des Blues werden besucht. Melancholisch zurückhaltend bei „Stand Up“ oder sehr schön „Too Close To The Fire“, mit breiter Schulter rockend „Survivor“, zappelig pöbelnd „You Don’t Know The Blues“. Auch GALES Leads kommen variabel und decken viele Stile ab von traditionell erzählerisch bis modern feurig. Die coole, kräftige Stimme von Eric reicht von laut rockig bis ruhig bluesig.

Viel Persönliches erzählt uns GALES auf dem Album

Es darf getanzt werden zu „Put That Back“, beim souligen „Take Me Just As I Am“ gibt es die starke Stimme von Eric´s Frau Ladonna zu bewundern. Wem er wohl die schöne, sentimentale, von Akkordeonklängen begleitete Ballade „I Found Her“ gewidmet hat? Da passiert nicht viel, auch manch anderer Song hält nicht die Klasse der Highlights. Aber oft darin finden sich die persönlichsten Texte. ERIC GALES schaut in den Spiegel, zeigt seine Wunden und Fehler, aber auch seine Erfahrungen mit Rassismus. „Wie kann man das, was er als Musiker und Gitarrist macht, lieben, aber ihn als Menschen aufgrund seiner Hautfarbe nicht mögen?“ Am Tag vor der Reise nach Los Angeles um am Album zu arbeiten wurde George Floyd getötet durch Polizeigewalt. Eric sagt: „Im Gespräch mit Joe und Josh kamen rohe und entnervte Emotionen aus mir heraus, und Joe kritzelte Notizen über all das auf. Diese Songs sind aus diesen Gefühlsausbrüchen entstanden. Sie handeln von meinem Leben und dem, was gerade in der Welt passiert. Mit diesem Album teile ich meine privaten Kämpfe und Erfahrungen als Schwarzer Mann mit meinen Hörern.“

Starke Gitarren, coole Vocals, abwechslungsreicher Blues – „Crown“ glänzt damit

Alles wurde eingefangen im glasklaren, aber nicht tot produzierten, zeitgemäßem Sound. Nicht wirklich überraschend bei dem Team, so präsentiert man Blues im hier und jetzt. Und so holt sich ERIC GALES sicher seine Krone. Auch wenn er den Thron weiter mit BONAMASSA teilen muss. Blues/Rock-Fans müssen zugreifen, ein schönes, abwechslungsreiches Album!

Veröffentlicht am 28.01.2022

Spielzeit: 58:01 Min.

Label: Provogue Records / Mascot

Homepage: https://www.ericgales.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/EricGales

Die Tracklist von “Crown”:

1. Death Of Me
2. The Storm
3. Had To Dip
4. I Want My Crown (feat. JOE BONAMASSA) (Video bei YouTube)
5. Stand Up
6. Survivor
7. You Don’t Know The Blues (Video bei YouTube)
8. Rattlin’ Change
9. Too Close To The Fire
10. Put That Back
11. Take Me Just As I Am (feat. Ladonna Gales)
12. Cupcakin’
13. Let Me Start With This
14. I Found Her
15. My Own Best Friend
16. I Gotta Go

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