ENTHEOS: An End To Everything [EP]

ENTHEOS zeigen sich auf „An End To Everything“ düster und emotional aufwühlend.

30. November 2024

ENTHEOS

Im Alltag vergessen wir oft, wie schmal der Grat zwischen Leben und Tod sein kann. Umso traumatischer holt diese Erkenntnis ein, wer einen solchen Balance-Akt tatenlos mitansehen muss. „An End To Everything“ trägt wie das Vorgänger-Album „Time Will Take Us All” (2023) die Vergänglichkeit mit Titel, verarbeitet jedoch ein schwieriges Kapitel in Sängerin Chaney Crabbs Leben. Die letztlich fatale Drogenabhängigkeit eines guten Freundes greifen ENTHEOS über fünf Tracks auf, schwanken dabei zwischen Wut, Frustration, Resignation und Verzweiflung.

Stilistisch bedient sich das Duo ihres üblichen Repertoires, indem es den progressiven Death Metal mit nicht alltäglichen Versatzstücken füttert und in ein modern-steriles, doch nicht lebloses Klangkorsett schnürt. Im Gegenteil, verleiht der schwermütige Klargesang dem starken „An End To Everything“ eine melancholische Atmosphäre, welche Navene Koperweis an Schlagzeug und Gitarre durch groovende bis schwerfällige Rhythmen zu kontern weiß.

Düster und emotional aufwühlend zeigen sich ENTHEOS auf „An End To Everything“

Donnerndes Downtuned-Riffing begleiten in „All For Nothing“ die verbitterten Growls der Shouterin, während sich das rastlose „Life In Slow Motion“ über nahezu vier Minuten stetig wandelt, verspulte Gitarrenleads und Uptempo-Parts einstreut und schließlich mit einem pochend-stampfenden Break gegen die Wand fährt. Den eher klassischen Death-Metal-Groove von „A Thousand Days“ nutzen ENTHEOS derweil, um sich schlussendlich mittels akzentuierter Blasts und moderner Pitch-Screams musikalisch doch zwischen die Stühle zu setzen.

Düster und emotional aufwühlend endet „An End To Everything“ schließlich vergleichsweise abrupt, hinterlässt mit den letzten Klängen von „Return To Me“ gar eine klaffende Lücke. Das Gefühl der Leere, das ENTHEOS gerade noch versucht haben in Worte zu fassen, wird so Realität und zu einer Art Mahnung: Zu oft vergessen wir im täglichen Auf und Ab, wie nah sich doch Leben und Tod sein können.

Veröffentlichungstermin: 25.10.2024

Spielzeit: 19:26