Die finnische Truppe END OF YOU wurde zwar erst 2003 gegründet, doch diese Jugendlichkeit der Band lässt das Debüt Unreal nicht erahnen und auch die einzelnen Mitstreiter waren schon bei der einen oder anderen Formation aktiv. Musikalisch bietet das Quintett melancholischen, aber doch sanften und Radio-tauglichen Gothic Metal, der stellenweise beinahe ins Poppige abdriftet. Die Produktion von Unreal ist transparent und unterstützt den Sound von END OF YOU optimal.
Musikalisch geben sich die Finnen mal verträumt, dann wieder rockiger. Den Keyboards wird viel Beachtung beigemessen. Mal klingen sie technoid wie zu Beginn von Before, dann wieder verspielter (Upside Down), können aber auch den düsteren Ausklang Time to Say, welcher entfernt an die A deeper kind of slumber-Ära von TIAMAT erinnert, angemessen untermalen. Wirklich wirre Experimente leisten sich END OF YOU keine, weder im instrumentalen noch im Vocals-Sektor. Stattdessen gemahnt die Stimmung etwas an HIM und auch Parallelen zu den neueren Zeiten von PARADISE LOST und DEPECHE MODE lassen sich ausmachen. Sänger Jami orientiert sich denn auch eher an den Frontern der letzter Genannten und weniger an Ville Valo (HIM). Ausfälle im Songbereich leisten sich die Finnen keine, allerdings empfehlen sich das leicht orientalisch anmutende Rome und das eingängige Dreamside als Anspieltipps.
Insgesamt legen END OF YOU mit Unreal also einen mehr als soliden Einstand hin. Wirklich Neues oder Aufrüttelndes birgt das Werk der Jungs zwar nicht, aber als poppige Gothic-Kost ohne Kitsch für Zwischendurch eignet es sich allemal.
Veröffentlichungstermin: 07.04.2006
Spielzeit: 46:07 Min.
Line-Up:
Jami: Vocals
Jani: Gitarre
Lede: Bass
Johnny: Keyboards
Mika: Drums
Label: Spinefarm Records
Homepage: http://www.endofyou.net
Tracklist:
1. All Your Silence
2. Upside Down
3. Before
4. Walking With No One
5. Rome
6. Liar
7. Dreamside
8. My Absolution
9. Twisted Mind
10. Time To Say