Immerhin sind sie konsequent: Die mit „Conquering“ (2021) forcierte Entwicklung setzen EMPLOYED TO SERVE vier Jahre später nahtlos fort. Aus der Hardcore-Szene geboren, haben die Metal-Anteile nun endgültig die Überhand gewonnen – allein Justine Jones‘ herrlich rohe Screams erinnern noch deutlich an die Wurzeln der Band. Davon abgesehen legen die Briten noch größeres Augenmerk auf die stilistische Bandbreite, die auf „Fallen Star“ von der energischen Thrash-Keule „Treachery“ bis zum melancholischen Titeltrack reicht, wo gar balladeske Züge durchblitzen.
Dass beide Extreme direkt am Anfang der Platte stehen, ist sicherlich kein Zufall. EMPLOYED TO SERVE spielen mit offenen Karten und erklären im gleichen Atemzug der Monotonie den Krieg. Energisch knüpft „Atonement“ an, das mit seinem klar gesungenen Refrain gut ins Ohr geht, ein rockiges Solo einstreut und dank Will Ramos (LORNA SHORE) noch dazu mit einem starken Feature aufwarten kann – insbesondere, weil der Deathcore-Shouter hier seine Singstimme erklingen lässt.
„Fallen Star“ hält insgesamt drei starke Gastbeiträge bereit
Zwar landen nicht alle Singalongs auf „Fallen Star“ so treffsicher wie hier („The Renegades“), dafür aber treffen die beiden anderen Gastbeiträge zuverlässig ins Schwarze. „Whose Side Are You On?“ mit KILLSWITCH ENGAGE-Frontmann Jesse Leach schraubt die Intensität schlagartig nach oben, um in einem genretypischen Breakdown zu kulminieren, nachdem Serena Cherry (SVALBARD) „Last Laugh“ eine ätherische Leichtigkeit geschenkt hatte.
Verschwunden sind derweil die ehedem typischen Southern- / Sludge-Einflüsse; obwohl Gitarrist Sammy Urwin weiterhin unterstützenden Gesang bereitstellt, fügt er sich nun in gewöhnlichere Muster ein. Schade ist das, weil damit auch etwa Profil flöten geht – aufgrund der stärkeren Präsenz von Synthesizern wie u.a. im schleppenden „Breaks Me Down“ vermutlich aber ein nötiger Schritt, um die Kohärenz zu wahren.
EMPLOYED TO SERVE machen keine Abstriche beim Härtegrad
Das gelingt im Gegenzug von Anfang bis Ende: „Fallen Star“ ist ein schlüssiges und abwechslungsreiches Werk, mit dem sich EMPLOYED TO SERVE tendenziell weiter vom Core-Teil ihrer Musik lösen und dem Metal zuwenden, als hätten sie ein potenziell größeres Publikum im Visier. Jenes auch zu erreichen, scheint uns nicht ausgeschlossen, zumal das Quintett beim Härtegrad keine Abstriche macht. Ein Album für eine breitere Masse, das trotzdem die harten Bandagen aufzieht? EMPLOYED TO SERVE sind eben doch konsequent, in dem was sie tun.
Veröffentlichungstermin: 25.04.2025
Spielzeit: 46:50
Line-Up
Justine Jones – vocals
Sammy Urwin – guitar, vocals
David Porter – guitar
Nathan Pryor – bass
Casey McHale – drums
Produziert von Lewis Johns
Label: Spinefarm
Homepage: https://www.employedtoserve.com/
Facebook: https://www.facebook.com/employedtoserve
Instagram: https://www.instagram.com/employedtoserve/
Bandcamp: https://employedtoserve.bandcamp.com
EMPLOYED TO SERVE “Fallen Star” Tracklist
- Treachery
- Fallen Star (Video bei YouTube)
- Atonement (feat. Will Ramos) (Video bei YouTube)
- Breaks Me Down (Video bei YouTube)
- Familiar Pain
- Brother, Stand Beside Me
- Now Thy Kingdom Come
- Last Laugh (feat. Serena Cherry)
- Whose Side Are You On? (feat. Jesse Leach) (Video bei YouTube)
- The Renegades
- From This Day Forward