ELLIPSIS: Imperial Tzadik

ELLIPSIS gehen ihren Weg weiter, irgendwo im düsteren progressiven Power-Metal Stil in Richtung ASHES TO ASHES, EVERGREY, ROOT und NEVERMORE. Es wird Zeit, dass die Band endlich größere Aufmerksamkeit bekommt.

Mit ihrem nunmehr dritten Album liefern die Franzosen ELLIPSIS einmal mehr hochwertigen, düsteren progressiven Power-Metal ab, und dennoch hat man das Gefühl, als müsse man die Band einmal mehr komplett neu vorstellen. Die absolut verdiente breitere Aufmerksamkeit ist dieser Truppe anscheinend leider noch nicht zuteil geworden.

Dabei kann die Band bereits seit ihrem Debüt mit einem völlig eigenständigen Sound aufwarten, den man nur bedingt vergleichen kann und noch immer stehen am ehesten Truppen wie ASHES TO ASHES, EVERGREY oder – wie ich jetzt wieder beim Schreiben des Reviews zur Cascada-EP feststellen musste – ROOT als grobe Ansatzpunkte da. Es wird also höchste Zeit, dass Genre-Fans, die speziell in diese Richtung tendieren, den Franzosen eine Chance geben.
Auf Imperial Tzadik sind elf Songs zu hören, die die komplette Bandbreite von ELLIPSIS abdecken. Jedem einzelne ist eine dunkle Grundatmosphäre zu Teil, die über allen anderen Aspekten des Bandsounds schwebt. Sie umspannt die Songs, egal, ob die Franzosen hart, ruhig oder vielleicht sogar beinahe schon schwarzmetallisch agieren. Hier hat man nie das Gefühl, dass die Musik zur Ego-Befriedigung gemacht wird, sondern jeder einzelne ordnet sich dem Sound unter. Natürlich ist Sänger Emmanuelson herausragendes Erkennungszeichen von ELLIPSIS, aber auch er drängt sich nie dermaßen in den Vordergrund, dass die Band zur One-Man-Show verkommt. Teilweise wirken die Songs auf Imperial Tzadik ein stückweit moderner, als auf den beiden Vorgängeralben, was sich vor allem dadurch bemerkbar macht, dass man öfter einen gewissen NEVERMORE-Einfluss herauszuhören glaubt. Festnageln lassen sich ELLIPSIS auf einen einzelnen Vergleich aber eh nie.

Das große Problem, mit dem diese Band vermutlich immer zu kämpfen haben wird ist, dass der Hörer einfach eine gewisse Zeit benötigt, um die vielschichtigen und detailverliebten Stücke zu durchdringen. Es gilt, sich langsam in den Kern der Songs vorzuarbeiten und das erfordert Geduld und den Willen dazu. Es ist nicht so, dass Imperial Tzadik keine griffigen Momente besitzt – überhaupt nicht. Aber eingängig klingt anders.

Sei es, wie es will, Imperial Tzadik zeigt, dass ELLIPSIS eine klare Linie haben und ihr Ding durchziehen, egal ob sich der Erfolg einstellt. Und schon allein das ist Beweis genug, dass wir es hier mit einer Band zu tun haben, die es verdient, unterstützt zu werden. Wer sich drauf einlässt, der wird mit hochwertiger Musik belohnt, wie man sie nicht jeden Tag zu hören bekommt.

Veröffentlichungstermin: November 2006

Spielzeit: 60:00 Min.

Line-Up:
Emmanuelson – Gesang
Fla Eklektika – Bass
Phil Arm´s – Gitarre
Khallys – Keyboard
Man X – Schlagzeug

Produziert von Patrick Liotard
Label: Thundering Records

Homepage: http://www.ellipsis-music.com

Tracklist:
1. Perfect Rage
2. Imperial Tzadik
3. The Witness Tree
4. A box in Ocean
5. Tribal Misericordia
6. Possessed By Dilemna
7. Mentalogy
8. Temple Of Anarchist Empire
9. Green Kommando
10. Liquid Machine X
11. Kingdom Of Green and Hate

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