ELLIPSIS: Comastory

Ich muss sagen, dass ELLIPSIS eine echte Überraschung sind, ordentlich Eindruck schinden und ein hervorragendes Album abliefern, das man sich ohne Zögern zulegen kann. Vergleiche sind nur schwer zu ziehen, solche mit Acts wie EVERGREY oder ROOT erscheinen mir dennoch als okay, wenn auch nicht zwingend angebracht und nur bedingt aussagekräftig.

Wie wäre es mal wieder mit einer Einleitung, wie schlecht es doch um die französische Metalszene bestellt ist? Ich erspar sich euch und erfreu mich lieber daran, dass ich euch mit ELLIPSIS mal wieder einen richtig überzeugenden Act aus dem westlichen Nachbarland vorstellen darf, bei dem man sich unwillkürlich die Frage stellen muss: wo kommen die denn plötzlich her?

Mit nur 3 EPs im Rücken ist es schon erstaunlich, wie sehr diese Band einen derart eigenständigen Sound entwickeln konnte, der zudem in eine Kerbe schlägt, in der man nicht allzu viele Gleichgesinnte findet.

Vergleiche sind nur schwer zu ziehen, solche mit Acts wie EVERGREY oder ROOT erscheinen mir dennoch als okay, wenn auch nicht zwingend angebracht und nur bedingt aussagekräftig.

Es ist diese Mischung aus progressiven Songstrukturen und -ideen, traditionellem Metalhintergrund und einer ständig vorhandenen Dunkelheit in der Ausstrahlung der Musik, die das Gesamtbild von Comastroy prägt. Zudem lassen sich ELLIPSIS anscheinend ungern in eine Ecke drängen und überraschen immer wieder mit unerwarteten Wendungen und Einfällen. Mechanic Ellipse kommt sehr FAITH NO MORE-lastig daher, Evil schockt mit kurzen Death-Metal-Erruptionen (unter gutturaler Unterstützung von Remi Zetoni von THAT OLD BLACK MAGIC), das gesprochene Stratege lugubre zeigt, dass man mit französischer Sprache durchaus auch evil rüber kommen kann, das Instrumental Mountains of the Chameleon verwundert durch die Ricky King-Sehnsuchtsgitarrenmelodie, genauso wie der Ska/Reggae-Orgel-Part in Angel Hell. Und neben all diesen scheinbaren Spielereien überzeugt die Band durch eine ständig erkennbare, klare Linie im Songwriting, die lediglich durch die ein oder andere Instrumental-Verliebtheit etwas verwaschen, durch die Leistung der Musiker aber wieder wett gemacht wird. Ganz vorne dabei natürlich Emmanuelson mit seiner außergewöhnlichen, metaluntypischen Stimme (das ein oder andere Mal erinnert er mich gar an Holly Johnson von FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD), der sich so manch grandiose Melodielinie aus dem Ärmel schüttelt. Aber auch Schlagzeuger Man X drückt der Musik seinen Stempel auf und gerade ihm hört man sehr deutlich an, dass sein musikalischer Hintergrund weit über die Grenzen des Metal hinaus geht.

Ich muss also sagen, dass ELLIPSIS eine echte Überraschung sind, ordentlich Eindruck schinden und ein hervorragendes Album abliefern, das man sich ohne Zögern zulegen kann, dem aber auch noch anzumerken ist, dass da durchaus noch eine Steigerung möglich ist.

Spielzeit: 68:15 Min.

Line-Up:
Fla Eklektika – Bass / keyboards

Emmanuelson – Vocals / Lead guitar / Keyboards / Bass

Man X – Drum

Phil Arm´s – Guitar

Khallys – Keyboards

Produziert von Mouche
Label: Adipocere Records

Hompage: http://www.ellipsis-music.com

Tracklist:
1. Coma

2. Vortex

3. Mechanic Ellipse

4. Fortuna Madrigal

5. Bio Dream Generation

6. Evil

7. Invisible

8. Stratege Lugubre

9. Deep Inside your Soul

10. Psycho Pollution

11. A Joke in Black

12. Angel Hell

13. Mountains of the Chameleon

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