ECONOLINE CRUSH: Brand New History

Wir alle kennen das Problem bei diesen großen Cocktails mit undefinierbarer Farbe, trüber Konsistenz und diesen netten Papierschirmchen, und das hintergründige Lächeln auf den Lippen des Mannes hinter der Theke sollte uns spätestens warnen. (Doch, doch, in diesem Review geht es um Musik…)

ECONOLINE CRUSH scheinen sich als musikalische Barkeeper zu verstehen, und Brand New History fungiert hierbei als ein gigantischer Shaker, in dem sie kräftig so ziemlich alles Hochprozentige, pardon, Hochkarätige durcheinanderschütteln, was die moderne Rockszene so hergibt: SOUNDGARDEN-mäßiger Alternative Rock, FAITH NO MOREige Verbindungen zwischen Gitarren und Elektronik, an INXS erinnernde Hooklines, alles findet sich auf Brand New History wieder. In By The Riverside trifft man sogar auf CHILI PEPPERS-lastige Phrasierungen, die sich in einem ruhigen, ansonsten eher dunkel angehauchten Elektrosong breitmachen.

Doch wir alle kennen das Problem bei diesen großen Cocktails mit undefinierbarer Farbe, trüber Konsistenz und diesen netten Papierschirmchen…und das hintergründige Lächeln auf den Lippen des Mannes hinter der Theke sollte uns spätestens warnen: Munden tut so ein grelles Gebräu selten, und meist wacht man am nächsten Morgen auf mit dem dringenden Verlangen nach einem Kilo Watte für den Kopf, findet das Papierschirmchen an einer äußerst ungewöhnlichen Körperstelle wieder und will gar nicht wissen, wem die dezenten Schnarchgeräusche neben einem gehören! Die letztgenannten Symptome fallen bei ECONOLINE CRUSH zum Glück weg, nicht mal nach Watte für die Ohren verlangt es einem, doch kann Brand New History aufgrund seines Flickenteppichcharakters auch nicht voll überzeugen. Zu zerfahren wirken die Stimmungen, die das Album durchläuft. Fröhlicher Gesang zu düsteren Keyboardklängen, melancholische Melodien über euphorisch treibenden Riffs, cool-distanziert gerappte Eingangszeilen über eindringlichen, dunklen Klängen – stets wirkt die Band, als wolle sie in drei Richtungen gleichzeitig. Wirklich überzeugen können nur die einzigen homogenen Stücke Digging The Heroine, You Don´t Know What It´s Like und Make It Right. Ein bißchen wenig für eine Platte, die von gleich zwei Starproduzenten, Bob Rock (Metallica) und John Travis (Kid Rock), auf Silikon gebannt wurde…

Spielzeit: 42:55 Min.

Line-Up:
Trevor Hurst – Gesang

John Haro – Schlagzeug

Ziggy – Gitarre

Dan Yaremko – Bass/Programming

Produziert von John Travis/Bob Rock
Label: EMI

Homepage: http://www.econolinecrush.com

Tracklist:
Make It Right

Flamethrower

You Don´t Know What It´s Like

Trash

By The Riverside

Digging The Heroine

Go off

Sinking

May I Go

My Salvation

Here And There

Tomorrow Starts Today

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