DOWNFALL OF GAIA: Suffocating In The Swarm Of Cranes

Starkes Zweitwerk: DOWNFALL OF GAIA erforschen den Raum zwischen Black Metal, Crust und Post Hardcore.

Dass DOWNFALL OF GAIA bei METAL BLADE gelandet sind, mag zunächst befremden. Die deutschen Musiker sind tief in der DIY-Szene verwurzelt, ebenso wie ihre Landsleute PLANKS oder ALPINIST. Es ist allerdings ein gutes Zeichen, dass diese Szene langsam aus dem Underground entweicht. Warum? Weil die Schere auseinander klafft. Wo die großen Labels zu einer Farce werden, wo Metal Popmusik mit verzerrten Gitarren ist, hat natürlich ein großer Teil der Hörer keine Lust mehr auf solchen Mist. Das Abtauchen von Musikern, die gleichzeitig Hardcore, Crust, Punk, und alle Formen von Metal mögen, ist auch ein Statement. Es ist Ethik. Dass es wieder genügend Hörer gibt, die damit etwas anfangen können, führt nun dazu, dass ein renommiertes Label wie METAL BLADE und eine DIY-Band wie DOWNFALL OF GAIA zusammen arbeiten können. Und das ist freilich ein positives Zeichen.

Suffocating In The Swarm Of Cranes leitet diese Zusammenarbeit sehr intensiv ein. DOWNFALL OF GAIA setzen an mehreren Stellen gleichzeitig an: Eine Crust-Basis wie von ALPINIST scheint hier und da durch, die Post Hardcore-Band FALL OF EFRAFA hat ihre Spuren hinterlassen, repetitiver Black Metal wie von ALTAR OF PLAGUES schleicht sich ein, die Boshaftigkeit von CELESTE findet sich wieder, Erinnerungen an TOMBS und PLANKS werden wach. Das, was in der Stunde, die Suffocating In The Swarm Of Cranes dauert, zu hören ist, baut sich immer wieder auf, hat epische Momente parat, bricht wieder ein, ist mal verzweifelt, mal wütend, mal brachial, mal einfach wunderschön. Mit dissonanten Riffs und hysterischem Geschrei entstehen monolithische Songberge, die durch das erdige Drumming auf dem Boden der Tatsachen gehalten werden. Zweifellos, das ist gut gespielt, wenn auch nicht besonders virtuos. Das lässt die Musik aber auch sehr authentisch wirken.

Zwar lassen sich DOWNFALL OF GAIA manchmal ein wenig zu sehr treiben, so sehr, dass sie den Song fast aus den Augen verlieren, irgendwann packen sie dann doch wieder zu. Gerade In The Rivers Bleak, Beneath The Crown Of Cranes und Giving Their Heir To The Masses werden so zu einem Wechselbad der Gefühle. Etwas kompakter hätte Suffocating In The Swarm Of Cranes also sein dürfen, einfach um die ganze Stunde hindurch die Daumenschrauben anzuziehen. Längen schleichen sich glücklicherweise keine ein, DOWNFALL OF GAIA bekommen immer wieder die Kurve, was auch an der eindringlichen Darbietung der Musiker liegt. Was bleibt ist ein monströser Gesamteindruck, das Zweitwerk der über Deutschland verstreuten Band ist ein finsteres, boshaftes Album, das stets aber ein Licht am Ende des Tunnels erkennen lässt. Luft nach oben ist noch vorhanden, bleibt die Band so fleißig wie in den letzten vier Jahren, stehen bestimmt noch der eine oder andere qualitative Quantensprung bevor.

Veröffentlichungstermin: 5. Oktober 2012

Spielzeit: 57:34 Min.

Line-Up:
Dominik Goncalves dos Reis – Vocals, Guitars
Peter Wolff – Vocals, Guitars
Anton Lisovoj – Vocals, Bass
Johannes Stoltenburg – Drums
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.downfallofgaia.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/DownfallofGaia

Tracklist:
1. Vulnus
2. Drowning By Wing Beats
3. In The Rivers Bleak
4. I Fade Away
5. Beneath The Crown Of Cranes
6. Giving Their Heir To The Masses
7. Asphyxia

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